Welt der Tiere: Bärenspur ums Königsschloss | Video der Sendung vom 07.12.2022 10:50 Uhr (7.12.2022) mit Untertitel

Bärenexperte Klaus Endres ist zu Hause in Graswang zwischen Linderhof und Oberammergau. Genau da, wo 2006 Bär Bruno, der aus dem Trentino kam, seine ersten Schafe auf bayerischem Boden gerissen hatte. Der erste Bär nach über 170 bärenfreien Jahren in Bayern. Klaus Endres fand damals Brunos Tatzenabdrücke. Bruno hatte keine Scheu vor Menschen. Schließlich wurde Bruno im Spitzingseegebiet erschossen, sein präpariertes Fell kam ins Münchner Museum Mensch und Natur. Im Oktober 2019 tappte ein Bär in der Nähe von Linderhof in eine Fotofalle und Klaus Endres macht sich auf Spurensuche. Zum Glück verhält sich der Neue unauffällig, taucht hier mal auf einer Wildkamera auf, hinterlässt dort mal eine Spur im Schnee. So richtig gesehen hat den "Bär ohne Namen“ in Bayern kaum jemand. Ein unauffälliger, menschenscheuer Einwanderer aus dem Trentino. Hat der neue Bär eine Chance, in Bayern frei zu leben? Wie umgehen mit einem großen Raubtier? Für die Schafzüchter in Graswang ist klar, ein frei lebender Bär hat in Bayern nichts verloren. Noch weniger der Wolf, der in letzter Zeit Schafe gerissen hat. In vielen europäischen Nachbarländern ist der Umgang mit den Wildtieren anders, entspannter. Klaus Endres fährt nach Slowenien, will sehen, wie die Menschen dort mit ihren rund 1.000 Bären umgehen. Sind Bären, Schafzucht und Tourismus vereinbar? Und in Bayern, was wurde von Bruno gelernt? Wie kann man verhindern, dass der neue Bär wie Bruno zum "Problembär“ wird? Nach über einem Jahr seit der ersten Sichtung stellt sich aber auch die Frage: Wo ist der bayerische Bär? Lebt er überhaupt noch? Feinde hätte er genug. Klaus Endres geht seinen Spuren nach.


Bild: BR/Ralph - Jürgen Schönheinz