Unter unserem Himmel: Im Knoblauchsland | Video der Sendung vom 03.06.2018 19:15 Uhr (3.6.2018) mit Untertitel

Das Knoblauchsland liegt genau im Zentrum des Städte-Dreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen und ist heute eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete in Deutschland. Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Lauch, Zucchini oder Salat wachsen hier im Freiland oder, mittlerweile immer mehr, in riesigen Gewächshäusern. Nur Knoblauch, der ursprüngliche Namensgeber, wird nicht mehr angebaut.Es sind fast ausschließlich Familien, die hier als Gemüsebauern arbeiten. So wie Gerdi Engelhardt und ihr Mann Rudolf aus Buch. Arbeitsstunden zählen sie nicht, ihre Felder bewirtschaften sie traditionell. Auf den rund 18 Hektar wächst fast alles: vom Spargel im Frühling bis zum Kohl im Herbst. Frühmorgens bringen sie ihr frisch geerntetes Gemüse zum Nürnberger Hauptmarkt, danach geht es wieder raus aufs Feld. Einer ihrer Stammkunden ist Sternekoch Andree Köthe. Im Knoblauchsland ist er bekannt, denn am liebsten holt er sich seine Zutaten selbst vom Feld. Gemüse spielt in seiner Küche die Hauptrolle.Fritz Boss in Almoshof setzt auf Gewächshäuser. In seinen dunklen Kühlkammern sprießt der Chicorée. Das neuste Projekt des Gemüsebauern sind Erdbeeren. In Gewächshaushallen, auf insgesamt 18.000 Quadratmetern, wachsen sie in großen Kästen ohne Erde. Schon im Frühjahr kann er hier die ersten heimischen Erdbeeren ernten. Um auch in Zukunft ihr Gemüse weiter regional anbauen zu können, brauchen die Familienbetriebe genügend Flächen. Doch im Knoblauchsland wird es enger. Die Stadtgrenzen rücken immer näher, Gewerbegebiete und Wohnsiedlungen breiten sich aus. Der Nürnberger Flughafen, 1955 mitten ins Knoblauchsland gebaut, hat sich über die Jahrzehnte erweitert und bereits einiges an freien Flächen verschlungen. Das alles treibt Grundstücks- und Pachtpreise in die Höhe und macht eine weitere Ausdehnung der Betriebe nicht mehr möglich.


Bild: BR/Volker Gabriel