Unter unserem Himmel: Energiespeicher - Neue Wege für den Strom | Video der Sendung vom 20.09.2022 22:00 Uhr (20.9.2022) mit Untertitel

Immer mehr Menschen installieren Photovoltaik-Anlagen auf ihrem Dach, um sich selbst günstig mit Energie zu versorgen. Nur, Photovoltaik-Anlagen produzieren dann am meisten Strom, wenn normalerweise wenig davon gebraucht wird – zur Mittagszeit. Nach Feierabend, wenn Fernseher und Waschmaschine laufen, haben die Solaranlagen auf dem Dach längst ihren Dienst eingestellt. Deswegen speichern immer mehr ihre erzeugte Energie mit einer Batterie. Damit können sie bis zu 70 Prozent des Solarstroms nutzen. Josef Feilmeier möchte in Zukunft 100 Prozent seines Bedarfs mit selbst produziertem Strom decken können. Mit seiner Frau Rosa betreibt er nahe Vilshofen eine Futtermittelfirma. Den ehemals landwirtschaftlichen Hof seiner Eltern baute er nach und nach zu einem Betrieb um, der seinen Vorstellungen von einem gesunden Leben entspricht. Dazu gehört für ihn auch, unabhängig von Stromkonzernen zu sein. Dafür hat er lange herumgetüftelt, auch mit seinen Söhnen, die sich mit der Entwicklung von Speichersystemen selbstständig gemacht haben.Strom nicht nur im Kleinen, sondern auch langfristig und wirtschaftlich in großen Mengen zu speichern, dafür gibt es ganz unterschiedliche Konzepte. Eines ist derzeit realisierbar und bereits umgesetzt: Das Verfahren Power-to-Gas; dabei wird überschüssiger Strom in Gas gewandelt, um ihn so speichern zu können. Die Chemikerin Doris Schmack hat in Schwandorf das Verfahren weiterentwickelt. Sie nutzt Elektrolyse und Methanbakterien, um flexibel und günstig auf den schwankenden Strom aus Wind und Sonne reagieren zu können. Das erzeugte Gas kann direkt ins Erdgasnetz eingespeist oder zwischengespeichert werden. Die Idee für Power-to-Gas tüftelte Michael Sterner, Professor für Energiespeicher in Regensburg, mit seinem Kollegen aus. Die Anregung dazu fand er im Wald: "Der Wald ist Bayerns größter Speicher für Sonnenenergie und CO2. Und das Speichern macht er fast umsonst."


Bild: BR/Herbert Lehner