unicato: Literatur - Bilder - Filme | Video der Sendung vom 17.10.2024 00:25 Uhr (17.10.2024) mit Untertitel

Blick von außen durch die Glasscheibe in einen Raum hinein. Die Silhouette eines Menschen ist sichtbar, der am Fenster steht. Dahinter ein Wandregal voller Bücher. In der Scheibe spiegelt sich die Umgebung, sodass die Person nur schemenhaft erkennbar ist.

Die Beziehungen zwischen der Literatur und dem Medium Film sind so mannigfaltig und langlebig wie der Film selbst. Seit jeher bilden literarische Texte die Grundlage sowohl für narrative Filme als auch experimentellere Formen. Es existieren viele verschiedene Zwischenräume und Schnittstellen zwischen diesen beiden Künsten: Literaturverfilmungen, Filme über Literatur und Literaten, Dokumentarfilme über Autoren, Drehbuchadaptionen, Poetryfilme oder einfach Filme über die Liebe zu Büchern - die Beziehung von Film und Literatur ist besonders und einzigartig. Doch man kann den Blick auch umdrehen: Nicht - wie entstehen aus Büchern Filme? - Sondern - wie beeinflusst der Film auch das Handwerk der Autoren? Dabei geht es weniger darum, wie die Geschichten von Filmen wirken, sondern vielmehr darum, wie Filmsprachen und visuelle Inszenierungen das Schreiben beeinflussen. Schreiben wir durch das Schauen von Filmen "filmisch" erzählte Romane? Und: Sind Drehbücher überhaupt Literatur? In der Oktobersendung, die parallel zur Frankfurter Buchmesse ausgestrahlt wird, befasst sich "unicato - Das Kurzfilmmagazin" mit dem weiten Spannungsfeld zwischen Literatur und Film. Dazu besuchen wir auch das "LIFTILMS Literatur Film Festival Münster", das sich der Beziehung von Literatur und Film widmet und deutschlandweit das erste Filmfestival dieser Art ist.   "unicato"-Moderator Markus Kavka spricht mit Filmschaffenden, die von ihrer autobiografisch gefärbten Beziehung zu Literatur und Film berichten: Mit dem in Dresden geborenen Filmemacher Paul Elia Zeißig sprechen wir über den animierten Dokumentarfilm "Es ist kälter geworden" - einem sehr persönlichen Film über die Sehnsucht seiner damals noch jungen Großeltern aus Eibenstock in Sachsen. Nachdem Frank zur NVA einberufen wurde, bleibt seine Frau mit der kleinen Tochter alleine Zuhause. Die "gestohlene" Familienzeit wurde über viele Monate in dutzenden Briefen festgehalten, welche die Grundlage des Films bilden. Diese Briefe sind Drehbuch und Zeitzeugnis zugleich, ergänzt durch Tagebucheinträge des Filmemachers. Wir treffen auf die Drehbuchautorin Lara Torp und die Animationskünstlerin Emilia Zieser, die über ihre gemeinsame Arbeit am Animationsfilm "Nicht du" erzählen, bei dem Lara den Text schrieb und Emilia die Bilder kreierte. Der Text, der aus einer selbstauferlegten Aufgabe entstand, über einen Monat lang jeden Tag einen Text zu verfassen, lag lange in Laras Schublade - bis die Pandemie kam. Sie sprechen mit uns über ihre Zusammenarbeit und Laras Sichtweise zu literarischen Unterschieden zwischen Roman und Drehbuch sowie den Einfluss von Filmen auf ihre Texte. Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin Charlotte Krafft erklärt die Einflüsse von Märchen und Sagen auf ihre Texte, die sie in ihren Erzählwelten mit Science-Fiction-Elementen kombiniert. Sie spricht über die Literaturströmung "The New Weird", einem Nicht-Genre zwischen Fantasy, Science-Fiction und Horror, und ordnet die Figuren aus "Die Spökenkiekeri


Bild: MDR unicato / Robert Schwarz / Christiaan Hümbs-Steinbeck