RESPEKT: Wo gehöre ich hin? Staatsangehörigkeit und Identität | Video der Sendung vom 08.05.2024 15:00 Uhr (8.5.2024) mit Untertitel
Wo gehöre ich hin? Staatsangehörigkeit und Identität
Besuch in einem Jugendzentrum irgendwo in München: Die Jugendlichen sind alle in Deutschland geboren, hier aufgewachsen, gehen hier zur Schule oder machen bereits eine Berufsausbildung. Aber als "Deutsche" fühlen sie sich nicht – zumindest nicht uneingeschränkt. Der Grund: Sie alle spüren täglich, dass "die Deutschen" sie nicht wirklich als "Deutsche" akzeptieren, sei es wegen ihres vermeintlich fremden Namens, wegen ihres Aussehens, wegen ihres Wohnorts oder wegen ihrer Familienangehörigen.In der RESPEKT-Reportage trifft Moderatorin Christina Wolf Menschen, die seit vielen Jahren, teilweise seit Jahrzehnten, in Deutschland leben und für die der Erhalt der deutschen Staatsangehörigkeit ein prägender Schritt in ihrem Leben war und ist. Zum Beispiel für den Sozialpädagogen Deniz Dadli. Seine Eltern kamen vor Jahrzehnten als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland. Bereits als Kind wurde ihm vermittelt, er sei kein "Deutscher". Wegen seines türkischen Passes waren beispielsweise Auslandsreisen mit seinem Fußballverein kompliziert zu organisieren. Deniz Dadli erlebte, wie Kinder und Jugendliche von seiner Schule wesentlich schlechtere Berufschancen hatten als die deutschen Nachbarskinder. Erst im Alter von 30 Jahren beantragte und bekam er schließlich die deutsche Staatsbürgerschaft. Seitdem ist vieles leichter für ihn.Moderatorin Christina Wolf befragt in der RESPEKT-Reportage auch Spätaussiedler, die nach 1990 aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland übersiedelten. Ebenso wie die Kinder und Enkel der Gastarbeiter spüren sie täglich, dass die deutsche Staatsbürgerschaft im Alltag viele Vorteile bringt und das Zugehörigkeitsgefühl stärkt – auch wenn Diskriminierung immer noch alltäglich ist.© Bayerischer Rundfunk 2020Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt
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