Rabiat by Y-Kollektiv: Auf der Jagd | Video der Sendung vom 21.10.2019 22:45 Uhr (21.10.2019) mit Untertitel
Auf der Jagd
Jäger sein: Die einen sagen, das sei aktiver Naturschutz, Ausdruck einer tiefen, ehrlichen Liebe zum Wild, ein Akt des Respekts vor Fleisch und Tier. Das Schießen sei nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Kritiker dagegen halten diese Argumentation für mindestens widersprüchlich, manche nennen sie verlogen. Für sie ist die Jagd ein blutiges Freizeitvergnügen, ausgeübt von empathielosen Hobbyjägern, die vor allem aus einem Grund Tiere schießen: Weil es ihnen Spaß macht. Jagd-Gegner wie Richard David Precht kritisieren unter anderem die geläufige Argumentation"„Der Mensch hat nun mal einen Jagdtrieb" als eine längst überholte Meinung. Er findet es moralisch schwierig, ein Tier als Freizeit-Jäger freudig erregt zu beobachten, um es dann aus dem Hinterhalt abzuschießen. Um dem Thema möglichst nahe zu kommen, will Autorin Katja Döhne selbst den Jagdschein machen. Jagdschulen mit Crash-Kurs-Angeboten gibt es mittlerweile zuhauf. In einem Drei-Wochen-Intensivkurs im Wendland bereitet sich Katja Döhne auf die Jagdprüfung vor. Ob die Vorbereitung für das "Grüne Abitur" in so kurzer Zeit zu schaffen ist? Auf ihrem Weg trifft die Autorin Menschen, die sich ein Leben ohne Jagd nicht vorstellen können. Familie Götzfried aus Frankfurt lädt in ihr Jagdhaus ein. Vater Roderich jagt seit 60 Jahren. Auch sein Sohn Max ist vom Jagdfieber gepackt, genau wie dessen Lebensgefährtin. Im Jagdhaus der Familie, bei einem gemeinsamen Ansitz und beim Zerwirken einer geschossenen Sau erzählen die Götzfrieds von ihrer Leidenschaft für die Jagd, ihren Beweggründen und ihrem Umgang mit der wachsenden Kritik. "Früher hatten die Leute mehr Respekt vor un"“, sagt Roderich Götzfried. Heute gebe es immer mehr Auseinandersetzungen im Revier, mit Spaziergängern und anderen Jagd-Gegnern zum Beispiel.
Bild: Radio Bremen