MDR Dok: Es war einmal südlich von Schwerin | Video der Sendung vom 26.08.2024 00:15 Uhr (26.8.2024) mit Untertitel
Es war einmal südlich von Schwerin
Eine filmische Liebeserklärung an das Dorfleben in Mecklenburg-Vorpommern. Weit weg von urbanen Vorurteilen begibt sich der Filmemacher Stephan Löhr auf eine Entdeckungsreise in das Dorf Lübesse, etwa 20 Kilometer südlich von Schwerin. Rund 800 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die Gemeinde. Einer von ihnen ist Falko Wiese. Er sitzt versteckt zwischen zwei Maisfeldern. Um ihn herum rauschen die Windräder in der Sommerlandschaft. Mit dem Fernglas hält er Ausschau nach Wildschweinen, die er schießen will. Plötzlich nähert sich ein junger Rehbock. Kurze Stille. "Lassen wir laufen", sagt er und senkt sein Fernglas. Er geht hier seit Jahrzehnten hier auf die Jagd. Nicht weit von dem Maisfeld wummern tiefe Bässe in die kühle Nacht. Eine Handvoll junger Leute steht draußen am schummrigen Eingang einer ehemaligen Tankstelle. "Anna ist der Diamant hier im Dorf", sagt Nico Hüller. "Die Einzige, die hier so die Stellung hält mit den vielen Jungs", entgegnet Anna Wohlgemuth. Die Gaststätte im Dorf ist vor Jahren abgebrannt, nun ist die alte Tankstelle ein wichtiger Treffpunkt geworden. Drei Fotograf*innen der Lübesser Fotogruppe stehen mit ihren analogen Kameras am Straßenrand vor einer Häuserreihe und drücken auf die Auslöser. "Das waren alles typische Bauernhäuser. Die sind total umgebaut und nicht mehr als solche zu erkennen", erklärt Reinhold Kunze den beiden anderen Mitgliedern der Fotogruppe, während sie neue Motive für ihre Gemeindegalerie suchen. Über zwei Jahre hat der Dokumentarfilmer Stephan Löhr Dorfbewohner*innen porträtiert und deren Leben in Episoden erzählt, ohne einer strengen Chronologie zu folgen. Der Film schaut mit einem liebevollen Blick auf das Dorfleben und erzählt in ruhigen Bildern von den Träumen, Hoffnungen und Alltagserlebnissen unterschiedlicher Generationen.
Bild: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK