Wolodymyr Selenskyj bei maischberger – das ganze Interview | Video der Sendung vom 18.02.2025 23:05 Uhr (18.2.2025) mit Untertitel

Wolodymyr Selenskyj bei maischberger – das ganze Interview

18.02.2025 ∙ maischberger ∙ Das Erste
UT

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt im Gespräch mit Sandra Maischberger vor einem möglichen Afghanistan-Szenario, wenn der Ukraine-Krieg unüberlegt endet. Er erinnert an den chaotischen Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan 2021, der zu einer schnellen Machtübernahme durch die Taliban führte. Damals, so Selenskyj, habe „fehlender Respekt vor Menschenleben“ zu der „Tragödie“ geführt. „Es gibt also Erfahrungen damit, was passiert, wenn jemand etwas undurchdacht beendet und sich sehr schnell zurückzieht.“ Der ukrainische Präsident weist darauf hin, dass keine Vereinbarungen über das Schicksal der Ukraine ohne deren Beteiligung getroffen werden sollten. Zudem fordert er die USA zu einer stärkeren Rolle in der Ukraine auf, da der Sieg ohne ihre Unterstützung unmöglich sei. Gespräche über einen Waffenstillstand müssten auch Sicherheitsgarantien umfassen. Selenskyj betont, dass sein Land keine territorialen Zugeständnisse machen werde. Er kritisiert die militärischen Defizite in Europa und warnt vor einem möglichen russischen Angriff über Belarus. Für ihn sei der Schutz der Ukraine von entscheidender Bedeutung, solange das Land nicht in die NATO aufgenommen sei und keine Sicherheitsgarantien bestünden. Zu seiner persönlichen Rolle in möglichen Verhandlungen und als Präsident der Ukraine erklärt Selenskyj, Russland wisse, dass es mit ihm in Verhandlungen „nicht einfach“ sei. Deshalb sei es „verständlich, dass Russlands mich loswerden will“. Selenskyj erklärt, wenn die Ukraine aber in die EU und in die NATO aufgenommen werde, russische Truppen sich zurückzögen und sein Land Sicherheitsgarantien habe, werde er nicht mehr gebraucht. Dann habe er alles erreicht. „Aber solange wir das nicht haben, werde ich mein Land verteidigen.“


Bild: ARD
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bis 18.02.2026 ∙ 23:04 Uhr