Lebenslinien: Mein Glaube, meine Liebe | Video der Sendung vom 26.08.2024 22:05 Uhr (26.8.2024) mit Untertitel
Mein Glaube, meine Liebe
Marika wächst in einer niederbayerischen Familie auf. Der regelmäßige Kirchengang, Wallfahrten und das gemeinsame Gebet gehören zum festen Ablauf des Lebens. Als sie sich mit 20 Jahren bei engsten Freunden und Eltern als lesbisch outet und zum Studium nach Regensburg zieht, weiß sie bereits, dass ihre Homosexualität zum Problem bei der Berufswahl werden wird. Aber ihr seit der Kindheit gehegter Wunsch, katholische Religion zu unterrichten, ist stärker. Dem jahrelangen Druck, ihre Beziehung mit Partnerin Anke gegenüber Kollegen, Vorgesetzten und Kirchenvertretern verheimlichen zu müssen, setzt Marika ihren tiefen Glauben entgegen, der mit der Zeit und ihren Herausforderungen noch gewachsen ist. Homosexuell und Christin sowie Vorbild als Lehrerin zugleich zu sein – für die leidenschaftliche junge Lehrerin Marika sind das keine Ausschlusskriterien. 14 Jahre lang gelingt es ihr, ein Doppelleben zu führen. Doch schließlich muss sie sich entscheiden. Der Film aus dem Jahr 2016 erzählt von einem dramatischen Gewissenskonflikt in einem modernen Leben zwischen Berufung und privatem Glück und begleitet Marika bis zur Geburt ihres ersten Kindes. Was seitdem geschah… Mit Wirkung zum 1. September 2023 ist eine neue „Ordnung der katholischen (Erz-)Diözesen in Bayern für die Erteilung der Missio canonica und der vorläufigen kirchlichen Bevollmächtigung an Lehrkräfte für den katholischen Religionsunterricht“ in Kraft getreten, die als Erfordernis für die Verleihung der Missio canonica nicht mehr die persönliche Lebensführung vorsieht. Es gibt also keinen Rechtsgrund mehr, homosexuellen Lehrkräften die Missio zu entziehen; unter den in der Missio-Ordnung genannten Bedingungen kann die Missio auch wieder neu beantragt werden. (Quelle: Pressestelle der Erzdiözese München-Freising) Marika unterrichtet seit dem Schuljahr 2024/2025 wieder katholischen Religionsunterricht an einem neuen Gymnasium nördlich von Regensburg.
Bild: BR/Martin Schmitt