Gernstl unterwegs: An der Donau · Von Niederösterreich nach Wien (3/3) | Video der Sendung vom 30.05.2024 11:20 Uhr (30.5.2024) mit Untertitel
An der Donau · Von Niederösterreich nach Wien (3/3)
861 Kilometer haben Franz Gernstl und sein Team entlang der Donau zurückgelegt, von der Quelle bei Furtwangen bis nach Tulln in Niederösterreich. Inzwischen ist das romantische Flüsschen aus dem Schwarzwald ein gemächlich dahinfließender Strom geworden. So häufig die Donau ihr Gesicht wechselt, so unterschiedlich sind die Geschichten, die die drei Pfadfinder entlang ihrer Ufer entdecken. Im Hafen von Tulln liegt ein beachtliches altes Holzboot, die "Regentag" – das Segelboot von Künstler Friedensreich Hundertwasser, mit dem er in den 70er-Jahren um die halbe Welt gesegelt ist. In Neuseeland hat er dann zehn Jahre auf dem Boot gelebt und gearbeitet. Seit zwei Jahren ist der Bootsbauer Tobias van Kooij auf der "Regentag" tätig. Der Holländer hat den Auftrag, das Schiff originalgetreu zu restaurieren. Wenige Kilometer weiter in Greifenstein, an einem Altarm der Donau, liegt ein anderes "Traumschiff": Margarete und Thomas Micic haben den alten Schlepper eigenhändig zum Vergnügungsschiff umgebaut und betrieben. Seit drei Jahren ist die MS Gernot außer Betrieb, die beiden Kapitäne sind in Pension. Aber die zwei Wasserratten wohnen immer noch an Bord und schaffen es nicht, in ihr Häuschen auf dem Festland zu ziehen. Weiter donauabwärts liegt Kritzendorf. Ein kleiner Ort mit einem kleinen Bahnhof und einer kleinen Dame, die einen kleinen Garten betreibt. Und zwar an Gleis 2, direkt neben dem Wartehäuschen. Die 81-Jährige verbringt jeden Tag in ihrem Zaubergärtchen und freut sich darauf, 100 Jahre alt zu werden. Dann Wien, die Donaustadt: Auf einem Flohmarkt erfährt Franz Gernstl von einem Münchner, der vor vielen Jahren zum Studieren nach Wien gekommen ist, was Wien ausmacht. Simmeringer Hauptstraße stadtauswärts, da wäre der legendäre Wiener Zentralfriedhof, aber da war das Gernstl-Team schon mal, deshalb diesmal zum Tierfriedhof. Dort wird nicht weniger getrauert als gegenüber auf dem Menschenfriedhof, "eher mehr", meint der Friedhofsdirektor. Fröhlicher geht's am Kiosk gegenüber dem Wiener Sportklub zu. Die freundlichen Zecher meinen, der Wiener sei "klein, aber fein und nicht gemein" – obwohl man da schon anderes gehört hat. Gernstl geht der Sache nicht auf den Grund, er ist mit Roland Spöttling verabredet. Das ist der blinde Stadionsprecher des traditionsreichen Sportklubs. Roland kommentiert "mehr so aus dem Gefühl heraus". Und sein Gefühl sagt ihm, dass er einen Traumjob hat, über den er gar nicht so genau nachdenken mag.
Bild: BR/megaherz gmbh