Gernstl unterwegs: An der Adria · Reise nach Jesolo (3/3) | Video der Sendung vom 29.12.2023 16:00 Uhr (29.12.2023) mit Untertitel

An der Adria · Reise nach Jesolo (3/3)

29.12.2023 ∙ Gernstl unterwegs ∙ BR
UT

Franz Gernstl und sein Team sind mit ihrem roten Bus auf der letzten Etappe an der Adria unterwegs. Vom Mondsee im Salzkammergut bis nach Triest sind die drei Slow-Traveller inzwischen gereist. Jetzt führt sie ihr Weg an der Küste entlang von Triest über Grado, Bibione und Caorle nach Jesolo. Beeindruckt Triest noch mit dem Flair einer internationalen Hafenstadt, mit geschichtsträchtigen Prachtbauten und einem regen Kulturleben, so geht es weiter westlich an der Adria nur um ein Thema: Urlaub. Das Städtchen Grado auf der „Isola d'Oro“ hat einen kilometerlangen „goldenen“ Sandstrand und entsprechend viele Badeurlauber. Aber Grado nimmt eine Sonderstellung unter den Urlaubsorten der oberen Adria ein. Schon vor über 100 Jahren, als die Region noch zu Österreich gehörte, war der Bade- und Kurort ein Hotspot. Es gab sogar eine durchgehende Bahnstrecke, auf der die feinen Herrschaften von Wien hierher transportiert wurden. Heute zieht das Städtchen mit charmanter Altstadt Besucher an, die den ganz großen Trubel meiden. Einer davon war der Journalist Stefan Maiwald. Er kam vor 25 Jahren nach Grado, hat sich erst in den Ort verliebt und dann in eine Gradeserin, in Laura, seine jetzige Ehefrau. Stefan hat ein Buch über das italienische Lebensgefühl geschrieben: „Das Italienprinzip – So geht Glück“. Was er damit meint, zeigt er dem Team bei einem Ausflug auf eine der Inseln in der Lagune von Grado. Die Familie von Laura trifft sich hier zum Sonntagsessen. Freund Roberto kocht eine Boreto, die rustikale Fischsuppe der Lagunenfischer. Es wird viel getrunken, gelacht und gegessen. Und natürlich viel geredet. Das, meint Stefan, das Essen mit der Familie, sei schon mal eine der elementaren Zutaten zum Glücklichsein. Westlich von Grado, in Lignano und Bibione beginnt dann das, was man hochnäsig „Teutonengrill“ nennt. Gemeint ist der Massentourismus an der Adria, der mit dem Wirtschaftswunder in Deutschland Aufwind bekam. Und so wurden herrliche, flache Sandstrände in Zehnerreihen und über hunderte Kilometer hinweg mit Strandliegen und Sonnenschirmen ausgestattet. Aus dem Boden gestampfte Badeorte für einen Urlaub, den man traumhaft finden kann – oder nicht. Es zeigt sich bald, wen immer Gernstl am Strand befragt, dass es kaum jemanden gibt, der zum ersten Mal hier ist. Die Badestrände scheinen auf ihre Gäste einen magischen Zauber auszuüben, eine Art Urlaubssucht zu erzeugen, die nach Wiederholung ruft. Genügend Pärchen und Familien, die schon dutzende Male am gleichen Ort waren. Besonders ausgeprägt scheint das in Jesolo der Fall. Die meisten hier sind „Wiederholungstäter“ und haben ihre Ferien schon als Kinder am Lido verbracht. Manche sind geblieben. Optikerin Martina aus Aschaffenburg hat ihren Maurizio, einen Jesolani, mit 16 Jahren am Strand kennengelernt. Das war vor 40 Jahren. Heute betreibt das glückliche Paar ein Brillengeschäft in der legendären Einkaufsstraße von Jesolo. Und dann gibt es noch Peter Rechl, Wirt aus Trostberg. Er hat vor vielen Jahren


Bild: BR/megaherz gmbh/HP Fischer