Campus Talks: Vorurteile als Gegenstand der Konfliktforschung | Video der Sendung vom 05.05.2025 22:30 Uhr (5.5.2025) mit Untertitel

Eine Frau protestiert am 10.01.2016 in Köln (Nordrhein-Westfalen) vor dem Hauptbahnhof und dem Dom gegen sexuelle Gewalt mit einem Plakat "Ich will mich frei bewegen - ohne Angst, ohne Vorurteile". Nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht verstärkt die Polizei die Präsenz am Hauptbahnhof. Foto: Maja Hitij/dpa

Vorurteile als Gegenstand der Konfliktforschung

05.05.2025 ∙ Campus Talks ∙ ARD alpha

Auf der einen Seite hat sich die Gesellschaft mit einer enormen Willkommenskultur und einem hohen Ehrenamtspotenzial als stark und integrativ erwiesen. Auf der anderen Seite erschüttern schwere Konflikte den Zusammenhalt. Der Willkommenskultur steht ein signifikanter Anstieg an vorurteilsbasierten und extremistsichen Hasstaten und eine Polarisierung durch populistisch scheinbar erfogreiche Kommunikation entgegen. Die Konfliktforschung bietet Daten und Erklärungen dazu an. Sie zeigt, dass klischeehafte Bilder von Sorgenbürgern und einfache Frustrations-Aggressions-Modelle nicht reichen. Soziale Vorurteile spielen eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung des gesellschaftlichen Zustandes. Sie sind Ausdruck sozialer Identitäten, die Menschen miteinander verbinden. Diese öffnen sich einerseits für Populismus, andererseits orientieren sich Vorstellungen der Integration an ihnen. Sie sind in einem Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit verbunden, welches auf Ungleichwertigkeitsvorstellungen basiert. Vorurteile sind mächtige Instrumente der Diskriminierung. Man kann ihre Wirkungen aber auch brechen, wie die Forschung zeigt.


Bild: picture alliance / dpa | Maja Hitij
Video verfügbar:
bis 28.08.2028 ∙ 11:13 Uhr