Campus Talks: Vorurteile als Gegenstand der Konfliktforschung | Video der Sendung vom 05.05.2025 22:30 Uhr (5.5.2025) mit Untertitel
Vorurteile als Gegenstand der Konfliktforschung
Auf der einen Seite hat sich die Gesellschaft mit einer enormen Willkommenskultur und einem hohen Ehrenamtspotenzial als stark und integrativ erwiesen. Auf der anderen Seite erschüttern schwere Konflikte den Zusammenhalt. Der Willkommenskultur steht ein signifikanter Anstieg an vorurteilsbasierten und extremistsichen Hasstaten und eine Polarisierung durch populistisch scheinbar erfogreiche Kommunikation entgegen. Die Konfliktforschung bietet Daten und Erklärungen dazu an. Sie zeigt, dass klischeehafte Bilder von Sorgenbürgern und einfache Frustrations-Aggressions-Modelle nicht reichen. Soziale Vorurteile spielen eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung des gesellschaftlichen Zustandes. Sie sind Ausdruck sozialer Identitäten, die Menschen miteinander verbinden. Diese öffnen sich einerseits für Populismus, andererseits orientieren sich Vorstellungen der Integration an ihnen. Sie sind in einem Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit verbunden, welches auf Ungleichwertigkeitsvorstellungen basiert. Vorurteile sind mächtige Instrumente der Diskriminierung. Man kann ihre Wirkungen aber auch brechen, wie die Forschung zeigt.
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