bergheimat: Matteo Thun | Video der Sendung vom 13.08.2017 15:15 Uhr (13.8.2017) mit Untertitel

Matteo Thun ist als Innenarchitekt und Produkt-Gestalter weltweit erfolgreich. Aber auch als Architekt hat sich der Südtiroler einen Namen gemacht, vorwiegend mit Bauten in den Bergen. Die Frage, wie man im alpinen Raum landschaftlich und ökologisch verträglich bauen kann, beschäftigt den gebürtigen Bozener seit Langem. Der heimatverbundene Weltreisende verbringt viel Zeit in den Bergen und beschäftigt sich oft mit der Zukunft seiner alpinen Heimat. Sein „Vigilius Mountain Resort“, ein Hotel auf dem Vigiljoch, das fast komplett aus Holz gebaut ist und sich bewusst unauffällig in die Landschaft einfügt, fand international Beachtung. Es beantwortet einige der dringlichsten Fragen der Tourismusarchitektur in den Alpen: Wie kann mit regionalen Baustoffen ökologisch nachhaltig gebaut werden? Wie findet man eine zeitgemäße Formensprache, die die traditionelle Baukultur respektiert und gleichzeitig innovative Impulse setzt? Wie gestaltet man Tourismusbauten ästhetisch attraktiv für ein inzwischen Design verwöhntes Publikum? „Ich habe von den Bergbauern in Südtirol mehr über Architektur gelernt als an der Universität“, erzählt er. „Menschen, die in den Bergen leben, haben traditionell ein Problem: die Armut. Ganz wenig zu haben zwingt dich, auf die Quintessenz zu kommen, alles Unnütze wegzulassen. Und das ist es, was gute Gestaltung ausmacht“.Auch an anderen Orten hat Thun Beispiele für qualitätsvolles alpines Bauen vorgelegt. Etwa im österreichischen Katschberg, wo er mit zwei Wohntürmen bewies, dass das vertikale Bauen in einer Landschaft, die in die Höhe strebt, durchaus sinnvoll sei kann. In Bad Aibling war er an der “City of Wood” beteiligt, einem umweltfreundlichen Wohnviertel aus Holzhäusern und in Bad Wiessee hat er das Areal um das neue Jod-Bad herum geplant.


Bild: br