bergheimat: Feridun Zaimoglu auf Sommerfrische in den Alpen | Video der Sendung vom 03.08.2017 17:00 Uhr (3.8.2017) mit Untertitel
Feridun Zaimoglu auf Sommerfrische in den Alpen
Ganz in schwarz, mit auffälligem Silberschmuck, stets eine Zigarette oder das Handy in der Hand – Feridun Zaimoglu ist nicht gerade der klassische Bergfex. Der deutsche Schriftsteller türkischer Herkunft wandert nicht, klettert nicht, fährt nicht Ski. Und doch verbindet den in München aufgewachsenen Zaimoglu eine ganz innige Beziehung mit den Alpen. Jedes Jahr im Sommer verbringt er einige Wochen in Hallein, im Salzburger Land, zu Füßen des sagenumwobenen Untersberg. Dort schreibt er an seinen Büchern. Sein Erleben der Bergwelt ist befreit von allen Klischees. Zaimoglu braucht weder verklärende Alpinromantik noch hemdsärmelige Bergwanderer-Zünftigkeit, um das potenziell Bedrohliche, das Schroffe der Bergwelt auszuhalten. Die in den Bergen gesammelten Eindrücke finden häufig Eingang in sein Werk, das sich immer wieder an alpinen Schauplätzen entfaltet. Schon im Theaterstück "Alpsegen" spielt die alpenländische Mythenwelt eine zentrale Rolle. Geschrieben hat er es 2011. Und spätestens da war klar, dass Feridun Zaimoglu, bis dahin vor allem bekannt durch seinen Roman "Kanak Sprak", nicht nur der "Vorzeige-Kultur-Türke" (Zaimoglu über Zaimoglu) ist, sondern ein unabhängiger Geist mit einer ganz eigenen Sicht auf die Welt. Insofern war es nur folgerichtig, dass Christian Stückl ihn 2013 einlud, für die Oberammergauer Passionsspiele ein Stück über Moses zu schreiben.Filmautorin Steffi Illinger begleitet Feridun Zaimoglu und seinen besten Kumpel Günther Senkel, der auch Co-Autor seiner Theaterstücke ist, in die alpine Sommerfrische, nach Hallein, nach Oberammergau, zum Kehlsteinhaus und zu anderen Lieblingsplätzen – in eine erfrischend andere "bergheimat" jenseits aller Stereotype.
Bild: br