ARD Debüt: I AM | Video der Sendung vom 05.10.2023 03:20 Uhr (5.10.2023) mit Untertitel

Noé hat sich in ein Waldhäuschen zurückgezogen, um der Trauer über ihre kürzlich verstorbene Schwester Raum zu geben. Bei einem ihrer täglichen Waldspaziergänge stößt sie auf einmal auf die reglose Gestalt einer schwarzen Frau, die mit starren Gliedern und offenen Augen auf dem Waldboden liegt. Ihr Körper ist mit Moos bedeckt, doch sie zeigt keine Spuren von Verwesung. Es ist eine Androidin: ELA. Noé beschließt, ELA mitzunehmen, zu reinigen und ihren Akku aufzuladen. Die Androidin aktiviert sich und will sogleich Freundschaft mit Noé schließen. Doch diese betrachtet ELA nur als Maschine – als äußerst spannende und faszinierende Maschine, aber nicht als Person, mit der sie respektvoll, geschweige denn menschlich umgehen muss. ELA versucht alles, um sie dazu zu bringen, sie als Person wahrzunehmen und lässt ihr elaboriertes Small-Talk-Programm gnadenlos ablaufen. Doch es wirkt alles hohl, unpersönlich, einprogrammiert. Erst als ELA beginnt Noés Verhalten nachzuahmen, ändert sich deren Haltung. Noé gewöhnt sich zunehmend an die Anwesenheit der Androidin. Sie ist nicht mehr genervt, sondern beginnt die Gesellschaft zu genießen. Nach und nach taut sie auf und beginnt über sich zu erzählen. Der vergrabene Schmerz über die schwierige Beziehung mit ihrer toten Schwester kommt an die Oberfläche. Die Gespräche mit ELA haben etwas Befreiendes. Dabei realisiert Noé nicht, wie sehr ELA immer mehr ihre Persönlichkeit kopiert. Auch körperlich verändert sich ELA. Ihre Haare nehmen die Form von Noés Haaren an. Sie sucht sich Klamotten heraus, die Noés Klamotten ähneln. Gestik und Mimik sowie die Art zu sprechen, kopiert ELA ebenfalls immer perfekter. Erst als dieser Identitätsklau so gut wie abgeschlossen ist, wacht Noé auf und kriegt es mit der Angst zu tun. Wird es von nun an zwei von ihr geben? Oder kommt es zu einem Entscheidungskampf?


Bild: BR/Hamburg Media School/Lena Katharina Krause