alpha Uni: Wie schwer ist das Chemiestudium wirklich? | Video der Sendung vom 30.10.2023 22:45 Uhr (30.10.2023) mit Untertitel

Benno, Chemiestudent im 5. Semester an der TU München

Wie schwer ist das Chemiestudium wirklich?

30.10.2023 ∙ alpha Uni ∙ ARD alpha
UT

Benno studiert im fünften Semester Chemie an der TU München. Wir begleiten ihn bei seinen Versuchen in seinem wohl schwierigsten Labor-Praktikum im Bachelorstudium. Und dann muss er nebenbei auch noch eine Quantenmechanik-Prüfung nachschreiben ... Benno berichtet aus seinem Studienalltag: "Man geht aus der Uni und man ist fertig. Dann geht es meistens erst richtig los, es gibt teilweise Tage, da komme ich um 18 Uhr nach Hause und muss bis 22 Uhr noch Papiere schreiben. Und dann muss ich praktisch schon wieder ins Bett, weil ich um 9 Uhr wieder in der Uni sein muss. Und das geht dann teilweise drei Wochen am Stück so." Wie lange muss man Chemie studieren? In der Regel dauert das Chemiestudium sechs bis acht Semester und wird mit einer Bachelorarbeit als Bachelor of Science abgeschlossen. Oft wird Chemie im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert - als Haupt- oder Nebenfach. Anschließend kann ein Masterstudium in Chemie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science kann in vier Semestern abgeschlossen werden. Außerdem kann Chemie auf Lehramt in sieben bis zehn Semestern studiert werden. Das Chemiestudium beginnt fast immer im Wintersemester; nur an wenigen Hochschulen wird auch ein Start im Sommersemester angeboten. Konsekutive Masterstudiengänge, wie chemisch, biochemisch oder technisch ausgerichtete Vertiefungsstudiengänge, können direkt im Anschluss an den Bachelor of Science in Chemie studiert werden. Nicht-konsekutive Masterstudiengänge haben dagegen das Ziel, Wissen aus einem benachbarten Forschungsgebiet aufzubauen, wie z.B. Materialwissenschaften oder aus einem gänzlich anderen Gebiet, wie z.B. Betriebswirtschaft. Zudem werden einige weiterbildende Masterstudiengänge angeboten, die an Berufstätige gerichtet sind. Diese setzen neben einem Hochschulabschluss meist mindestens drei Jahre Berufserfahrung voraus und sind sehr anwendungsorientiert. Wie schwer ist es, Chemie zu studieren? An vielen Hochschulen wird bewusst versucht, in den ersten beiden Semestern auszusieben. Das erste Studienjahr kann daher besonders lernintensiv sein. Es soll die Studierenden dazu bewegen, sich möglichst schnell im Klaren darüber zu werden, dass ein Chemiestudium ein Vollzeitstudium ist. Du verbringst von morgens bis abends deine Zeit in der Uni, im Labor und in Hörsälen. Nacharbeiten von chemischen Laborversuchen mit Protokollen zu Hause sind die Regel und dann noch die Vorbereitung auf Testate. Für ein Chemiestudium solltest du hundertprozentig motiviert sein, ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen haben, analytische Fähigkeiten besitzen und belastungsfähig sein.


Bild: BR | Jasper Brüggemann
Video verfügbar:
bis 15.02.2028 ∙ 16:00 Uhr