alpha-gespräche: Shalom Bauhaus | Video der Sendung vom 02.09.2019 21:00 Uhr (2.9.2019) mit Untertitel
Shalom Bauhaus
In keiner Stadt der Welt stehen so viele Bauhaus-Bauten wie in Tel Aviv. Der Stadt, die wörtlich übersetzt "Frühlingshügel" heißt. Insgesamt 4000 dieser Gebäude errichteten Architekten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in den 1930er- und 1940er-Jahren nach der Philosophie der Bauhaus-Bewegung aus Dessau: Ausgewogenheit statt Symmetrie. Form folgt Funktion. Lebensqualität statt Statusschnörkel. Tel Aviv gilt deshalb als "Weiße Stadt am Mittelmeer" als Unesco-Weltkulturerbe. Dabei sind die meisten der Bauhäuser längst grau statt weiß. Ihr Zustand ist oft schlecht. Der Putz bröckelt von der Fassade, und bei einigen wurden die ikonischen Balkone sogar mit Plastikwänden zu Wohnraum umfunktioniert. Aber anlässlich 100 Jahre Bauhaus 2019 hat sich Tel Aviv aufgeputzt. Auch mit Hilfe deutscher Handwerker. Das Max-Liebling-Haus etwa soll im Herbst als Bildungsstätte neu eröffnet werden. Der Film lädt die Zuschauer zu einem Stadtbummel durch die Tel Aviver Bauhäuser ein. Zu den bekannten und auch weniger bekannten Exemplaren. Er geht der Frage nach, warum die Bauhaus-Philosophie beim Aufbau des neuen jüdischen Staates so populär war. Wie werden die Gebäude heute genutzt? Wer wohnt darin? Und er zeigt anhand der Renovierung des Max-Liebling-Hauses wie eng die deutsch-israelischen Bauhaus-Beziehungen bis heute sind.
Bild: BR/Adrian Klinkan