Abenteuer Wildnis: Winterzauber in Japan | Video der Sendung vom 27.12.2023 11:50 Uhr (27.12.2023) mit Untertitel

Von Dezember bis März erstarrt die Natur im Norden Japans unter klirrender Kälte, für vier Monate entsteht dann eine zauberhafte Winterlandschaft von atemberaubender Schönheit. Für zahlreiche Tierarten ist dieses Schneeparadies nicht nur ein Zufluchtsort, sie fühlen sich unter den arktischen Wetterbedingungen erst so richtig wohl.Allein 2.000 Riesenseeadler aus Sibirien und Kamtschatka überwintern auf Hokkaido, Japans nördlichster Insel. An der fischreichen Küste warten die größten Adler der Welt mit ihren leuchtend gelben Schnäbeln auf Beute oder lassen sich über dem Meer bei atemberaubenden Flugspielen beobachten. In eisfreien Meeresbuchten und Vulkanseen versammeln sich Scharen von schneeweißen Singschwänen und balzen bei Eiseskälte um einen Partner für die nächste Brutsaison in der fernen Taiga. Nordjapan ist in den Wintermonaten aber auch Anziehungspunkt für einen der seltensten Vögel Asiens: den Mandschurenkranich. Kein anderer Vogel genießt in Japan eine solche Bewunderung wie er. Die Ainu, ein Volk auf Hokkaido, verehren ihn als Gott der Moore und Sümpfe. Die eiskalten Nächte verbringen die Kraniche in flachen Flüssen. Hier sind sie nicht nur sicher vor Füchsen. Es ist vor allem eine Anpassung an ihre bitterkalte Umwelt, denn bei Lufttemperaturen von minus 28 Grad bereiten Wassertemperaturen von plus 2 Grad ein angenehmes Fußbad. Bei Sonnenaufgang verlassen sie ihre in rote Nebelschwaden gehüllten Übernachtungsplätze und fliegen zur Arena der tanzenden Kraniche. In Jigokudani, das "Höllental" der japanischen Alpen, haben 300 Schneeaffen einen sicheren Zufluchtsort. Die Schlucht mit ihren heißen Quellen wurde sogar extra für die Affen als Nationalpark ausgewiesen. Aber der geheimnisvolle Ort hat noch etwas Besonderes: Menschen und Schneeaffen gehen hier in den heißen Quellen genussvoll den Badefreuden nach.


Bild: BR/Jens-Uwe Heins