SWR Retro – Report Chronik: Kurt Gerstein - Widerstandskämpfer oder Täter? | Video der Sendung vom 29.06.1964 00:00 Uhr (29.6.1964) mit Untertitel

Die Uraufführung des Dramas "Der Stellvertreter" von Rolf Hochhuth machte ab 1963 das Schicksal des SS-Obersturmführers Kurt Gersteins einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Gerstein war überzeugter Christ, zugleich aber unter den Nationalsozialisten für die Bestellungen von Zyklon B der Konzentrationslager in Polen mitzuständig. Er riskierte sein Leben, als er die Lieferungen sabotierte und die Massenvernichtung der Juden gegenüber Vertrtern der evangelischen Kirche und ausländischen Diplomaten bekannt machte. 1945 starb Gerstein in einem Pariser Gefängnis. Seine Witwe kämpft seitdem um die Rehabilitierung ihres Mannes, der dem Widerstandskreis der "Bekennenden Kirche" zugerechnet wird. 1965 wurde Gerstein von Kurt Georg Kiesinger als "entlastet" eingestuft, 1969 erhielt die Witwe eine Rente.