Demokratieforum: Autokraten im Aufwind - Demokratie in Gefahr? | Video der Sendung vom 22.11.2024 00:00 Uhr (22.11.2024) mit Untertitel
Autokraten im Aufwind - Demokratie in Gefahr?
Aktuelle Daten zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Weltweit übersteigt die Zahl der Autokratien (90) inzwischen die der Demokratien (86). Nur knapp acht Prozent der gesamten Weltbevölkerung leben in vollständigen Demokratien wie Deutschland. Insgesamt leben weniger als die Hälfte der Menschen (45,7 Prozent) in demokratischen Systemen. Selbst innerhalb der Europäischen Union sind autokratische Tendenzen zu beobachten: Ungarn wird bereits als Autokratie eingestuft, mit geschwächten demokratischen Institutionen, eingeschränkter Medienfreiheit und untergrabenem Gewaltenteilungsprinzip. Auch Länder wie Griechenland oder Kroatien zeigen autokratische Neigungen, obwohl sie noch als Demokratien gelten. Auch innerhalb von Deutschland wenden sich Menschen einer Partei zu, deren Anhänger autokratische Regierungsformen verherrlichen: In Thüringen und Sachsen hat die Partei jeweils über 30 Prozent der Stimmen holen können, in Brandenburg knapp darunter. International wird mit Spannung das Wahlergebnis in den USA erwartet und ob mit Donald Trump ein Autokrat im Weißen Haus das Sagen hat oder Kamala Harris die Wahl für sich entscheidet. Ein Jahr vor der Bundestagswahl regiert die Ampelkoalition im Krisenmodus. Im Europaparlament haben sich die Rechtsaußen-Fraktionen sortiert. Was treibt Menschen dazu, die Unfreiheit zu wählen? Und wie kann Europa demokratisch bleiben? Das ist Thema der nächsten Sendung des SWR Demokratieforums auf dem Hambacher Schloss. Über die Frage „Gegenwind für Autokraten? Wie Europa demokratisch bleiben kann.“, diskutiert Moderator Michel Friedman mit Irene Hahn-Fuhr vom Zentrum Liberale Moderne in Berlin, die viele Jahre für die Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau tätig war, dem Schriftsteller und Weltbürger Ilija Trojanow, der 1971 mit seinen Eltern aus dem damals autokratischen Bulgarien geflohen ist und sich in seinen Romanen intensiv mit autokratischen Regimen auseinandersetzt sowie die Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die für die FDP im Europäischen Parlament sitzt und sich vor allem die Verteidigungs- und Außenpolitik fokussiert.
Bild: SWR