junger dokumentarfilm: Stille ist ein schönes Geräusch - Wie fühlt es sich an, taub zu sein? | Video der Sendung vom 14.11.2024 23:35 Uhr (14.11.2024) mit Untertitel
Stille ist ein schönes Geräusch - Wie fühlt es sich an, taub zu sein?
Tamia will Tänzerin werden. Ein unerfüllbarer Traum für das taube Mädchen? Kann ein Implantat helfen – ihr, und anderen? Hören ist ein Schlüssel zur Welt. Für die Teilhabe am Leben, den Kontakt mit der Umwelt. Die Diagnose „Taubheit“ im Kindesalter ist für viele Eltern ein Schock. In manchen Fällen hilft die Medizin, eine Brücke zu bauen: Das Cochlea-Implantat (CI) ist eine Hörprothese, mit deren Hilfe taube Menschen wieder hören können. Besonders Kindern, die taub geboren wurden, kann es, frühzeitig implantiert, den Weg in die Lautsprache ermöglichen. Doch wie fühlt es sich an, wenn man nicht, oder nicht mehr hören kann? Wie gehen Betroffene damit um? Wie ihre Angehörigen, Familie und Freunde? Die gehörlose Tamia will Tänzerin werden, wie ihre hörende große Schwester. Wird sie es schaffen? Pina bringt ihren hörenden Eltern nach dem Kindergarten die Gebärdensprache bei. Denn wie sollen ihre Eltern mit ihr kommunizieren, wenn Pina sie nicht hören kann? Für Romeo, ein junger Martial-Arts-Künstler, ist die Gebärdenpoesie Teil seiner künstlerischen Ausdrucksform. Anton trägt das Cochlea-Implantat, seit er 18 Jahre alt ist und studiert heute Medizin. Auch Kalle nimmt mit seinem Implantat wieder am Leben teil, nachdem er sein Gehör über Jahre verloren hatte. Zrinka hat als Erwachsene ihr Cochlea-Implantat wieder explantieren lassen. Sie entschied sich für die Gebärdensprache, über die sie sich genauso entfalten kann und engagiert sich heute für die Bedürfnisse von tauben Menschen. Der Dokumentarfilm taucht in die Welten von sechs gehörlosen Menschen ein und zeigt ihre individuellen Perspektiven, mit der Taubheit umzugehen. Regisseurin Nathalie Lamb ist ein bildgewaltiger Film gelungen, der auf poetische und einfühlsame Weise in die komplexe Welt der Gehörlosen führt und dabei bewusst beide Welten anspricht.
Bild: SWR, Christoph Kühnisch