Dokumentarfilm: Wir und das Tier | Video der Sendung vom 30.08.2024 00:05 Uhr (30.8.2024) mit Untertitel

In einer geteilten Collage sieht man von links oben eine Hand, die mit dem ausgestreckten Zeigefinger die Klaue eines Schweins berührt, die von rechts unten in die Bildmitte ragt.

Der Mensch isst Fleisch, blendet aber gerne aus, dass Tiere dafür geschlachtet werden müssen. Nicht ausblenden können dies die Menschen, die tatsächlich schlachten. Tiere lieben und zugleich essen, den Tod ausblenden, aber Salami genießen, wie passt das zusammen? Die fleischessenden Menschen haben es geschafft, zu verdrängen, dass die Tiere, die sie essen, vorher getötet werden mussten. Der tiefgründige Dokumentarfilm von Grimme-Preisträger David Spaeth geht zu jenen, die am Anfang dieser Kette stehen und den Tatsachen ins Auge sehen: zu Menschen, die das Töten übernehmen. Eine junge Auszubildende, ein routinierter Kopfschlächter, zwei Frauen, die einen Schlachtkurs belegen – die Hauptpersonen des Films erzählen fernab aller Klischees verblüffend offen und reflektierend von ihrem Tun. Was zunächst makaber erscheinen mag, zeigt sich gleichzeitig in aller Ehrlichkeit und Intensität und umkreist grundlegende Fragen. Auch die, ob Roboter künftig ohne Menschen das Töten übernehmen können. Die Protagonist:innen verhandeln hier stellvertretend das gesamte Dilemma des Fleischkonsums. Was denken, verdrängen und fühlen sie dabei?


Bild: Credits: SWR/EIKON Media