Dokumentation & Reportage: Die Story im Ersten: Belarus – Der kurze Traum von Freiheit | Video der Sendung vom 21.03.2022 22:50 Uhr (21.3.2022) mit Untertitel

Die Story im Ersten: Belarus – Der kurze Traum von Freiheit

21.03.2022 ∙ Dokumentation & Reportage ∙ Das Erste
UT

Die Fernsehjournalisten Natalia und Mikhail Maksimow erinnern sich noch genau an den Tag, der ihr Leben verändern sollte. "Niemand hat erwartet, dass es am 9. August so viel Gewalt geben würde. Dass so ein gigantisches Massaker geschehen würde." Beide arbeiteten für das belarussische Staatsfernsehen, auch am Tag der Präsidentschaftswahl im Sommer 2020. Diesmal wollte die Bevölkerung offenbar den "letzten Diktator Europas", Alexander Lukaschenko, nicht noch einmal an der Staatsspitze sehen. Viele unterstützten das Frauenteam um Swetlana Tichanowskaja. Doch Lukaschenko ließ das Ergebnis fälschen und erklärte sich zum Sieger. Die "Story" zeichnet nach, wie das Lukaschenko-Regime den breiten Protest des Volkes unterdrückt und die Öffentlichkeit zum Schweigen gebracht hat. Die Autorin Irene Langemann hat in Polen und Deutschland Exil-Belarussen getroffen, die von ihren Erlebnissen nach den manipulierten Wahlen erzählen und exklusive Einblicke in das Vorgehen des Machtapparats geben. Viele der Belarussen im Exil glauben, dass die friedliche Revolution die Menschen erstmals zu einer Nation zusammengeschweißt hat. Bis der Machthaber mit Gewalt jegliche Kritik zum Schweigen gebracht hat. Die "Story" folgt den persönlichen Schicksalen der Protagonistinnen und Protagonisten und zugleich dem Drama des Landes. Bewegende Archivaufnahmen und kaum bekannte Bilder aus privaten Quellen zeigen, was in Belarus seit den Wahlen 2020 geschehen ist. Sie erlauben tiefe Einblicke in die Unterdrückung einer demokratischen Bewegung - Einblicke, die mit Blick auf den Krieg in der Ukraine besonders beklemmend und aufschlussreich sind.


Bild: WDR / Irina Arakhovskaya