Unter unserem Himmel: Prem am Lech | Video der Sendung vom 02.10.2016 19:15 Uhr (2.10.2016) mit Untertitel
Prem am Lech
Die Ortschaft Prem mit neunhundert Einwohnern liegt genau in der Mitte zwischen Füssen und Schongau an der oberbayerischen Seite des Lechufers. Flößerei und Holzhandel haben den Ort geprägt. Der Lech konnte ein rauer Geselle sein. Gerade bei Hochwasser trat er über die Ufer der wilden Auenlandschaft und setzte den zahlreichen Sägewerken und anderen Handwerksbetrieben, die die Wasserkraft des Lechs nutzten, heftig zu. Von der Wildheit ist nichts mehr geblieben. Anfang der Siebzigerjahre wurde der Premer Stausee fertiggestellt. Seitdem ist es vorbei mit dem Hochwasser. Die Flößer verschwanden schon ein knappes Jahrhundert früher. Die Sägewerke wurden weniger. Das Dorf bietet noch alles, was man zum Leben braucht. An der Hauptstraße gibt es einen Bäcker, Metzger, Schmied und ein Gasthaus, das Vereinsleben ist intakt. Auch die Jungen bleiben im Ort und bauen hier ihre Existenz auf und richten so manches altes Bauernhaus her. Am Ortsrand liegt der Premer Filz, wo früher Torf gestochen wurde. Das Moor war der Abenteuerspielplatz für die Dorfjugend, vor dem man aber auch Respekt hatte. Unter den Torfstechern hielt sich hartnäckig eine Sage: Man durfte sich nie umsehen, sobald man das Moor betrat. Wer sich daran hielt, kam sicheren Weges mit seinem beladenen Fuhrwerk wieder nach Hause. Wer nicht, den zog der Riese „Huidingerle“ in die Tiefe. Darum nahm man damals nie Frauen mit ins Moor, ihrer Neugierde wegen. Filmemacher Klaus Röder dokumentiert das Dorfleben und zeigt die einzigartige Moor- und Auenlandschaft rund um den Ort Prem am Lech.
Bild: br