Unter unserem Himmel - 50 Jahre: Wenn Dörfer ihr Gesicht verlieren | Video der Sendung vom 30.11.2019 21:45 Uhr (30.11.2019) mit Untertitel
Wenn Dörfer ihr Gesicht verlieren
Unsere Dörfer verändern sich, ihr Bild in der Landschaft ändert sich. Die historisch gewachsenen Gebäude in der Ortsmitte werden nicht mehr genutzt. Die landwirtschaftlichen Betriebe haben aufgehört oder sich vergrößert und sind an die Peripherie umgesiedelt. Die alten Scheunen verfallen. Vielerorts haben die Bürgermeister Siedlungsgebiete ausgewiesen, um die Einwohnerzahlen zu halten, und zusätzlich wurden Gewerbegebiete angelegt, im guten Glauben, Arbeitsplätze am Dorf zu sichern. In der Folge sind ziemlich planlos an den Ortsrändern neue Siedlungen und Industrieschachteln in die Landschaft gewachsen, wie Filmemacher Heio Letzel 2009 konstatiert.Hopferstadt – ein Dorf an der Schwelle. Hopferstadt liegt mitten im Ochsenfurter Gau. Die Lößböden brachten den Bauern dort immer ertragreiche Ernten und deshalb scheint die allgemeine Entwicklung hier verzögert einzusetzen. Hohentann bei Glonn ist heute ein Dorf wie viele. Die Landwirtschaft hat ihre Bedeutung weitgehend eingebüßt. Siedlungen prägen die drei Seiten des Ortsbildes in der Landschaft. Die vierte Seite, die gewerbliche, zeigt sich allerdings sehr angenehm. Der Modellbauer Blasius Gerg achtete darauf, dass seine expandierende Firma sich harmonisch in eine Talsenke am Ortsrand einfügt. Der Glücksfall. In Trametsried, einem Ortsteil von Kirchdorf im Wald, ist der vielfach beklagte Wandel auch nicht spurlos vorbeigegangen, aber ohne die sonst üblichen schädlichen Auswirkungen auf das Erscheinungsbild des Ortes und seiner Lage in der Landschaft.
Bild: BR/Arnd Frenger