BR Story : Wassermangel: Trocknet Bayern aus? | Video der Sendung vom 22.07.2020 22:00 Uhr (22.7.2020) mit Untertitel

Der Main als Lebensader und Bundeswasserstraße konnte in den vergangenen Jahren nur mühsam am Leben erhalten werden. Im Herbst 2019 starben hektarweise in vielen Teilen Bayerns vor allem Fichten- und Kiefernwälder aufgrund der Trockenheit ab. Längst sprechen Experten von einem "neuen Waldsterben". Ob Frankenwald, Fichtelgebirge oder Veldensteiner Forst, teilweise sind 30 Prozent der Flächen betroffen, oft die Hälfte und manchmal sind sogar 70 Prozent der Bäume massiv geschwächt und geschädigt oder tot.Beste Voraussetzungen für die Ausbreitung des Borkenkäfers. Das befallene Holz aber muss schnellstens aus dem Wald, damit sich der Schädling nicht noch weiterverbreitet. Infolge des hohen Holzaufkommens decken die Einnahmen aus dem Holzverkauf oft nicht einmal mehr die Kosten für Fällen und Abtransport. Grund genug für die Waldbesitzer jeden noch so entfernten Absatzmarkt zu nutzen. Teile des Holzes verkaufen sie mittlerweile bis nach China.Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber hält das für den „völlig falschen Weg“. Glauber sieht den Freistaat in der Verantwortung und will sich dafür einsetzen, dass in die Ausschreibungen in Bayern die Energiebilanz mit einbezogen wird.Niedrigwasser-Management wird nach allen Prognosen also auch in den Folgejahren Forst- und Landwirtschaft, Behörden und Politik vor immer größere Herausforderungen stellen. Wie lässt sich der Wald retten? Was bedeutet zunehmender Wassermangel für die Wasserversorgung in Bayern? Wann droht ein Verteilungskonflikt zwischen Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Konsum, zwischen Nord- und Südbayern?Die Dokumentation "Wassermangel – Trocknet Bayern aus?" geht diesen Fragen und den Ursachen für das Waldsterben nach. Klimaforscher erklären die Veränderungen bei Temperatur und Niederschlag, die Bayern in den kommenden 30 Jahre zu erwarten hat.


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