Unter unserem Himmel: Winter in Oberjoch und Unterjoch | Video der Sendung vom 14.02.2016 19:00 Uhr (14.2.2016) mit Untertitel
Winter in Oberjoch und Unterjoch
Die Skifahrer zog es schon in den 1930er-Jahren auf die Berge rund um Oberjoch in den Allgäuer Alpen. Direkt unterm Iseler, dem Hausberg von Oberjoch und Bad Hindelang, wurde der erste Schlepplift Deutschlands eröffnet. In der Nachkriegszeit nahm die Reiselust zu. Immer mehr Gäste kamen mit dem Bus die kurvenreiche und steile Jochstraße hinauf bis nach Oberjoch. Von da an wuchs das Bergdorf fast ausschließlich für den Fremdenverkehr. Sogar einen eigenen Ski-Hersteller gab es, den "Ski Hosp", dessen "Iselerblitz" nicht nur im Oberallgäu ein Begriff war. In das Geschäft mit den Touristen stieg auch Skilegende Hans-Peter Lanig nach dem Gewinn der Silbermedaille beim Abfahrtslauf der Olympischen Spiele 1960 ein. Das kleine Bergcafé der Eltern baute er zum großen Hotel um. Heute ist ganz Oberjoch ein Wintersportort mit moderner Hotellerie, Skikanonen und ausgebauter Piste.Ein paar Kilometer talabwärts liegt Unterjoch. Hier sieht es ganz anders aus als in Oberjoch. Lange gab es keine richtige Straße nach Unterjoch, erst 1975 wurde die Verbindung nach Oberjoch ausgebaut. Eine Zeit, in der sich die Orte vollkommen unterschiedlich entwickelt haben. Zwar kann auch in Unterjoch kein Bauernhof ohne Feriengäste überleben, und viele Bergbauern sind im Winter auf einen Zweitjob auf der Skipiste angewiesen, doch trotzdem ist der Ort von seinem Wesen her ein eigenständiges Bergbauerndorf geblieben. Vereine und Traditionen gibt es hier noch viele. So wie das alljährliche Funkenfeuer am Sonntag nach Aschermittwoch, bei dem die Dorfburschen den Winter vertreiben.
Bild: BR