Abenteuer Wildnis: Die Fuchsflüsterin | Video der Sendung vom 07.10.2023 16:15 Uhr (7.10.2023) mit Untertitel

Nirgendwo leben mehr Polarfüchse pro Quadratkilometer als auf der Halbinsel Horn im Nordwesten Islands. Die Biologin Ester Rut Unnsteinsdóttir erforscht seit 23 Jahren die Füchse Islands. Die Füchse auf Horn sind ein Gradmesser für Islands Bestände: Wenn selbst hier, unter optimalen Lebensbedingungen, etwas schieflaufen sollte, könnte es schlimm werden für alle Füchse auf Island. Im März vor sieben Jahren war die Bilanz nach Esters Winterexpedition niederschmetternd: Damals hatten sehr viele Füchse den Winter nicht überlebt. Vielleicht liegt die Ursache dafür im Meer, das die Füchse ernährt. Denn die Ozeane sind mit einer Unzahl von Chemikalien verschmutzt. Tiere nehmen viele davon mit der Nahrung auf. Auch Seevögel haben die Gifte in ihren Körpern, und geben sie hochkonzentriert an die Füchse weiter. In Esters Fuchs-Proben fanden Forscher viel des starken Giftes Quecksilber. So viel wie bei den Füchsen der russischen Pazifikinsel Mednyi. Dort verschwanden zwischen 1970 und 1980 90 Prozent aller Füchse, und ihre Zahl hat sich seither nicht erholt. Werden auch die Füchse auf Horn durch dieses Nervengift geschwächt? Der Nordatlantik ist eines der am stärksten mit Quecksilber belasteten Meere der Welt. Trotzdem, für Ester ist es endlich wieder ein gutes Fuchsjahr: Denn schon lange gab es nicht mehr so viel gesunden Nachwuchs. Aber das Überleben der Füchse bleibt durch das giftige Quecksilber in ihren Körpern bedroht. Ester weiß, dass sie nicht viel dagegen tun kann.


Bild: Tobias Mennle