Religion & Orientierung: Hoffnungsgeschichten · Himmlische Wohngemeinschaften | Video der Sendung vom 13.10.2024 09:30 Uhr (13.10.2024) mit Untertitel
Hoffnungsgeschichten · Himmlische Wohngemeinschaften
Ein Friedhof ist ein Ort der Toten, der Stille, der Trauer. Das alles ist der Johannisfriedhof in Nürnberg auch. Seit gut 700 Jahren werden hier Menschen begraben und betrauert. Für Dorle Messerer-Schmid aber ist er viel mehr: ein Lieblingsort in ihrer Heimatstadt. Sie kennt seine Geschichte, entziffert die berühmten alten Nürnberger Epitaphien, in denen der Reichtum der Verstorbenen über die Jahrhunderte ablesbar war. Vor allem aber ist dieser Friedhof für sie ein Ort für die Lebenden. Hier gestaltet sie mit anderen zusammen Konzerte, "Wort und Musik über den Gräbern". Hier kennt sie viele Namen auf den Gräbern. Und hier will sie einmal mit ihrer Freundin und Nachbarin Lilo Kraus in himmlischer Wohngemeinschaft Grab an Grab nebeneinander liegen. Ein paar Schuhe aus Bronze und daneben Fußspuren, die irgendwie in den Himmel führen, so etwas entsteht in der Werkstatt des Künstlers Thomas Haydn. In Sachen Epitaphienkunst beschreitet er ganz neue Wege. Das Wesensprofil eines Menschen soll erkennbar bleiben, sein Beruf und – wie in der alten Nürnberger Epitaphienkunst – manchmal auch die ganz individuelle Hoffnung über den Tod hinaus. Und auch ein Fahrrad mit Kuchen und Kaffee passt auf einen Friedhof: Einsame und trauernde Menschen sind am Städtischen Friedhof in Fürth eingeladen, den Sonntagnachmittag zusammen zu verbringen. Der Film "Himmlische Wohngemeinschaften" beschäftigt sich mit besonderen Beziehungen zwischen Lebenden und Toten. Was verbindet uns über den Tod hinaus?
Bild: br