BR-KLASSIK im TV: Messa da requiem | Video der Sendung vom 09.07.2024 00:00 Uhr (9.7.2024) mit Untertitel
Messa da requiem
Wenn Mariss Jansons das Dirigierpult betrat, dann herrschte besondere Spannung im Saal. Seine akribische Kenntnis der Partitur und die tiefe seelische Verbundenheit zu einem Werk konnte er unmittelbar an die Musiker weitergeben. Zu Ehren des 200. Geburtstags von Giuseppe Verdi im Oktober 2013 führte er mit dem Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Verdis Messa da Requiem im Goldenen Saal des Wiener Musikverein auf. Verdi hat sein Requiem - selbst am Dirigierpult - am 22. Mai 1874 in der Mailänder Kirche San Marco uraufgeführt. Geistliche Werke zu komponieren, mied der Kirchenskeptiker bis dahin aus tiefer Überzeugung. Seine revolutionären Ansichten dem Klerus gegenüber bildete er schonungslos in seinen Bühnenwerken ab. Als 1873 Alessandro Manzoni, einer der einflussreichsten italienischen Dichter des 19. Jahrhunderts, starb, war er tief erschüttert. Sein Tod bewog ihn dazu, ein Requiem, das er in Teilen schon anlässlich des Todes von Gioachino Rossini begonnen hatte, neu aufzusetzen. Entstanden ist ein epochales Meisterwerk, das menschliches Fragen und Zweifeln, apokalyptische Szenarien, und die Suche nach Ruhe, Trost und Geborgenheit vereint. BR-KLASSIK hat dieses musikalische Ereignis mit den Solist*innen Krassimira Stoyanova, Marina Prudenskaja, Saimir Pirgu und Orlin Anastassov im weltberühmten Goldenen Saal des Wiener Musikvereins aufgezeichnet.
Bild: BR/Peter Meisel