Abenteuer Wildnis: Das Steinhuder Meer · Niedersachsens wilder See | Video der Sendung vom 10.09.2024 11:50 Uhr (10.9.2024) mit Untertitel
Das Steinhuder Meer · Niedersachsens wilder See
Der Mensch hat das Gebiet im Westen Hannovers seit jeher geprägt, sei es im Negativen, als in den 1950er-Jahren zahlreiche Feuchtgebiete entwässert wurden, sei es im Positiven, so wurden das Ost- und Westufer des Steinhuder Meers zum insgesamt 310 Quadratkilometer großen Naturpark erklärt. Inzwischen sind viele Flächen wieder voller Leben. Naturschützer renaturierten Feuchtwiesen und Moore, die in Norddeutschland zu den wichtigsten Lebensräumen für seltene Arten zählen. Die Tierfilmer Svenja Schieke und Ralph Schieke beobachteten zwei Jahre lang mit der Kamera das außergewöhnliche Tierleben am Steinhuder Meer. Das Steinhuder Meer, Norddeutschlands größter Flachsee, ist eine wichtige Drehscheibe des Vogelzugs. Im Winter rasten hier bis zu 40.000 Vögel, darunter fast 20.000 Blässgänse aus Sibirien. Im Frühjahr machen Laubfrösche mit ihrer ohrenbetäubenden Balz auf sich aufmerksam. Sie leben oft in denselben Teichen wie Europäische Sumpfschildkröten, beides Arten, die hier ausgestorben waren. Über den Wiesen kreisen nach 100 Jahren wieder Fischadler. Naturschützer bauten künstliche Nisthilfen und setzten gezielt Karauschen als mögliche Beutefische aus. Mittlerweile brütet wieder ein Dutzend Adlerpaare am See. In den Moorgebieten legten Biologen Lebensräume für die gefährdete Kreuzotter an, die sich seitdem wieder vermehrt. Feldgrillen wurden gezielt angesiedelt, um die ausgestorbenen Insekten zurückzubringen. Mit Erfolg, die Grillen vermehren sich stark und locken Vogelarten wie den Wiedehopf an, der sich von Großinsekten ernährt.
Bild: BR/NDR/Klaus Weißmann