alpha Uni: Ist Physiotherapeut ein gut bezahlter Beruf? | Video der Sendung vom 23.12.2024 13:23 Uhr (23.12.2024) mit Untertitel
Ist Physiotherapeut ein gut bezahlter Beruf?
Nach dem Physiotherapiestudium hat Ruben mit seinem Freund Robin eine eigene Physio-Praxis eröffnet. Als Neugründer haben sie hohe Fixkosten: 12.000 Euro pro Monat. Ihre Challenge: möglichst schnell schwarze Zahlen schreiben! Miete, Kredite, Mitarbeiter müssen jeden Monat bezahlt werden, egal, wie die Praxis läuft, wieviel Patienten kommen - die Praxis muss am Laufen gehalten werden. Ein Kraftakt, der an den Nerven zehrt. Was macht man als Physiotherapeut? Als Physiotherapeut behandelst du Patientinnen und Patienten mit Beschwerden und Einschränkungen, die durch Unfälle, Krankheiten oder das Alter verursacht wurden. Du entwickelst individuelle Therapiepläne für effektives Muskel- und Koordinationstraining, Entspannungs- und Atemtherapie, Massagen sowie Krankengymnastik. Dabei gehst du auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten ein. Außerdem informierst du über sinnvolle Maßnahmen nach Operationen und begleitest intensiv die Rehabilitation. Ist Physiotherapeut ein gut bezahlter Beruf? Dein Gehalt als Physiotherapeut:in hängt vom Arbeitgeber und dem Bundesland ab. Je größer das Unternehmen oder die Praxis ist, desto höher wird dein Gehalt ausfallen. In der Selbstständigkeit benötigst du eventuell einen Kredit, wenn du keine Reserven hast. Das Durchschnittsbruttogehalt für Physiotherapeut:innen liegt bei 2.911 Euro brutto im Monat. Du kannst mit einem monatlichen Bruttogehalt von mindestens 2.459 Euro im Monat und höchstens 3.457 Euro im Monat rechnen. (Quelle: Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit) In Berlin verdienst du am meisten mit 3.293 Euro, gefolgt von Hamburg (3.088 Euro), Baden-Württemberg (2.997 Euro) und Bayern (2.993 Euro). Rheinland-Pfalz bildet das Schlusslicht mit 2.926 Euro. In Großstädten wie München liegt das Gehalt bei 3.298 Euro. Beim Abwägen, wo du gerne arbeiten willst, berücksichtige auch die Lebenshaltungskosten. Welchen Notendurchschnitt braucht man als Physiotherapeut? Ein abgeschlossenes Bachelorstudium oder das Staatsexamen in Physiotherapie und einige Jahre Berufserfahrung sind Voraussetzungen für die Selbstständigkeit mit einer eigenen Praxis. Der Bachelor dauert sieben Semester, das Staatsexamen drei Jahre. Zum Studium brauchst du Abitur, Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem medizinischen Ausbildungsberuf. Der Numerus clausus für ein Physiotherapiestudium lag in den letzten Jahren deutschlandweit zwischen 1,7 und 2,3. Sind deine Noten schlechter, kannst du sie durch Wartesemester verbessern. Studiengänge starten meist im Winter und oft in Vollzeit, es gibt aber auch Teilzeit- und duale Optionen. Nach dem Bachelor kannst du ein Masterstudium beginnen, z.B. in Sportphysiotherapie oder Physiotherapiewissenschaft, das drei bis fünf Semester dauert.
Bild: BR/Theodor Kossakowski