dorfgeschichten: Aschau. Ein bayerischer Ort im Wandel | Video der Sendung vom 05.10.2014 15:30 Uhr (5.10.2014) mit Untertitel

Aschau im Chiemgau - ein Ort wie aus dem Bilderbuch: gelegen mitten in malerischer Berglandschaft, nah am Chiemsee, mit romantischem Schloss, pittoresken Bauernhäusern, malerischer Barockkirche, Seilbahn auf die imposante Kampenwand, 5-Sterne-Hotel mit Spitzenkoch, preisgekröntem Designhotel und vielem mehr. Nicht ohne Grund ist das attraktive Tal beliebter Schauplatz vieler Film- und Fernsehproduktionen, die eines allerdings meist nicht zeigen - die Allerweltsbilder, die Aschaus Ortsbild heute auch prägen: Lieblose Plätze, gesichtslose 70er-Jahre-Klötze, hässliche Gewerbebauten und wildwüchsige Neubaugebiete, die das Ortsbild zerfasern, werfen immer drängender die Frage auf: Wohin will sich die Tourismusgemeinde entwickeln?Seit 2008 hat Aschau eine mutige Lösung für dieses Problem: einen Gestaltungsbeirat - der erste in Deutschland für einen Ort dieser Größe, der die Gemeinde bei Fragen der Ortsentwicklung berät. Angesehene Experten, darunter der renommierte Münchner Architekt Prof. Andreas Meck, wollen aus Aschau eine Vorzeigegemeinde machen.Denn Aschau steht exemplarisch für viele Fremdenverkehrsorte im Voralpenraum: Innovationsstau und Strukturprobleme treffen auf Finanzengpässe und planerische Inkonsequenz, tümelnde Heimatverklärung kollidiert mit den wachsenden Ansprüchen der Gäste nach zeitgemäßer Tourismusinfrastruktur.Teile des Gemeinderates wollen am liebsten große Hotelketten ansiedeln und ansonsten weiter im bewährten Jodlerstil den Massengeschmack bedienen. Eine andere Fraktion, darunter der erfolgreiche Möbelgestalter Nils Holger Moormann, wünscht sich eine umsichtige, regional geprägte Ortsbildgestaltung mit anspruchsvoller, nachhaltiger Architektur.Drei Jahre lang haben die Filmautorin Carina Bauer und ihr Kamerateam den Aschauer Gestaltungsbeirat bei seiner Arbeit begleitet - denn Ortsentwicklungsprozesse sind langwierig und brauchen extrem viel Zeit. Umso wichtiger ist es, die Weichen frühzeitig richtig zu stellen. Schließlich ist die Zukunft des Fremdenverkehrsorts Aschau eng geknüpft an seine Attraktivität als Reiseziel.


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