Unter unserem Himmel: Mundart zwischen Amorbach und Aschaffenburg | Video der Sendung vom 27.02.2022 19:15 Uhr (27.2.2022) mit Untertitel
Mundart zwischen Amorbach und Aschaffenburg
Filmautorin Steffi Kammermeier zeigt die Vielfalt der Mundarten ebenso wie ihre Wandelbarkeit, denn Menschen neigen überall dazu, etwas von ihren Nachbarn "aufzuschnappen" und sich einzuverleiben. In Gegenden, wo mehrere Dialekte aufeinanderstoßen, entstehen oft ganze Landstriche mit einer eigenen Sprachmischung und die unterscheiden sich dann oft noch von Dorf zu Dorf.Das Mainviereck liegt im nordwestlichsten Zipfel Bayerns. Da, wo es an Baden-Württemberg grenzt, ist der schwäbische Einfluss unüberhörbar, so wie im Gebiet zwischen Miltenberg und Amorbach. Hier verläuft die sogenannte Appel-Apfel-Linie, eine der markantesten deutschen Sprachgrenzen, wie Dr. Almut König von der Universität Erlangen erklärt. Die erkennen auch Außenstehende sofort, denn Äppel isst man nur in Hessen und diesem Teil Frankens, während die übrigen Franken, Schwaben und Altbaiern Äpfel essen.Je nördlicher man reist und je näher der Main an den Rhein kommt, desto mehr nehmen die hessischen Einflüsse zu, was an der jahrhundertelangen Zugehörigkeit vieler Orte zum Kurfürstentum Mainz liegt. Steffi Kammermeiers letztes Reiseziel ist Aschebersch, wie Aschaffenburg hier heißt, und da klingt es eindeutig rheinhessisch. Hier lebt der bundesweit bekannte Kabarettist Urban Priol, der seine Mundart nicht nur liebt, sondern auch als Spiel-Materie für seine Texte nutzt – zum Vergnügen seines Publikums.
Bild: BR/Harald Rentsch