RESPEKT: Woher kommt Rassismus? | Video der Sendung vom 12.03.2023 19:30 Uhr (12.3.2023) mit Untertitel

Malcom Ohanwe und Christina Wolf, im Hintergrund ein weißer Mann und eine Frau of Colour nebeneinander

Woher kommt Rassismus?

12.03.2023 ∙ RESPEKT ∙ ARD alpha
UT
Sendereihenbild "Respekt"

Deutschland hat ein Rassismus-Problem. Das erkennen 90 Prozent der Menschen an – ein Ergebnis im gerade erschienenen ersten Lagebericht Rassismus der deutschen Bundesregierung. Ein anderes: 22 Prozent der Befragten erleben Rassismus in verschiedenen Formen: Rassismus gegen Schwarze Personen, Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus gegen osteuropäische Menschen, indigene Amerikaner oder asiatische Personen. Das Vorgehen folgt dabei einem simplen Grundmuster: Menschen mit ganz individuellen Geschichten, Sprachen und Kulturen zu einer simplen Gruppe mit festen Eigenschaften zusammenfassen.In einer RESPEKT-Spezialausgabe fragen Christina Wolf und Malcolm Ohanwe nach den Gründen für Rassismus in Deutschland. Welche Denkmuster und Machtverhältnisse liegen rassistischem Denken zugrunde? Und gibt es einen gemeinsamen Nenner? Dazu nehmen sie einige RESPEKT-Sendungen zu verschiedenen Formen rassistischer Diskriminierung noch mal unter die Lupe.Es zeigt sich, dass Rassismus eine lange und oft verdrängte deutsche Geschichte hat – mit Kolonialgebieten im Pazifik und Afrika und dem Völkermord an den Herero und Nama und den Genoziden der NS-Zeit an jüdischen Menschen, Sinti und Roma. Andererseits ist Rassismus alles andere als vergangen. Das belegen rassistische Terroranschläge der letzten Jahre etwa in München oder Halle genauso wie alltägliche Vorfälle an Schulen, bei Polizeikontrollen, auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt.Wem nutzt Rassismus eigentlich? Aus Gesprächen mit verschiedenen Frauen erfahren Malcolm Ohanwe und Christina Wolf, wie sich Rassismus immer wieder auch mit Sexismus verbindet, um Menschen verfügbar zu machen und sexuelle Gewalt zu legitimieren. Auch dieses Muster gehört zum klassischen Repertoire der Rassismusgeschichte. Damit ein "guter Christ" andere Menschen versklaven, verstümmeln und ermorden konnte, brauchte er den "wissenschaftlichen Beweis", dass manche Menschen keine richtigen Menschen sind. Die gleiche Ideologie legitimiert für die Nazis dann auch den Holocaust oder den Völkermord an den Roma und Sinti. © Bayerischer Rundfunk 2023


Bild: BR, colourbox.com; Montage: BR
Video verfügbar:
bis 13.03.2028 ∙ 18:15 Uhr