Sehen statt Hören: Klappe ab - Clin d'Oeil in Reims | Video der Sendung vom 23.07.2022 09:00 Uhr (23.7.2022) mit Untertitel

Clin d'Oeil 2022

Sehen statt Hören-Moderator Ace Mahbaz hat es wieder einmal nach Frankreich gezogen, in die kleine Stadt Reims, nordöstlich von Paris. Wieder einmal? - Ja! Immer zur Sommerzeit trifft sich hier eine stetig wachsende Community gehörloser Kulturschaffender und deren Publikum. Im Jubiläumsjahr sind nun an die 8.000 Gäste aus 50 Ländern angereist - verteilt auf die vier Festivaltage hat der Veranstalter rund 20.000 Besuche registriert. Das, was so viele zum Clin d'Oeil lockt, ist freilich das unvergleichliche Kunst- und Kulturangebot - und das wollte natürlich auch Ace Mahbaz nicht verpassen! Zu Besuch bei Theateraufführungen In dem bekannten Theaterstück "Noises Off" - "Der nackte Wahnsinn", geht es um die Generalprobe einer Theatergruppe, die am berühmten Broadway in New York auftreten möchte. Während der Proben kommen aber Streitigkeiten und Eifersüchteleien auf. Es wird chaotisch. Die Besonderheit: Es war eine skandinavische Co-Produktion von drei Gruppen aus Schweden, Finnland und Norwegen, mit vielen Schauspielenden. Die Leiterin der schwedischen Theatergruppe "Riksteatern Crea" hat Ace beschrieben, wie sie die Aufführung überhaupt vorbereitet haben: "Mira Zuckermann aus Norwegen hatte die Vision, dass sie als Regisseurin ihr letztes Stück mit einem großen Ensemble aufführt. Sie arbeitet ja schon seit 20 Jahren. Sie fragte uns und wir haben sofort zugesagt; auch die Finnen. Wir hatten eine sehr gute gemeinsame Arbeit, trotz Covid. Es ging nur über Zoom, wir konnten uns also nicht gegenseitig besuchen. Das war hart. Als dann wieder alles offen war, haben wir sofort in Norwegen intensiv geprobt bis zu dieser Aufführung." Mindy Drapsa, Leiterin der schwedischen Theatergruppe 'Riksteatern Crea' Im europäischen Vergleich wird in skandinavischen Ländern das Theater deutlich mehr unterstützt, finanziell, aber damit natürlich auch ideell. "Es geht ja nicht nur um das Recht auf den Zugang zur Gebärdensprache, sondern auch um Kultur und Demokratie. Menschen können sich künstlerisch nur dann frei entfalten, wenn es dazu Angebote gibt. Diese fördern die Demokratie. Keine Kultur, keine Demokratie. Das müssen wir also fördern. Der sprachliche Zugang mit Übersetzungen und Verdolmetschungen ist das eine, aber auch die freie künstlerische Entfaltung stärkt das Bewusstsein tauber Menschen für ihre eigene Community. Es macht sie stolz im Sinne von Deaf Power." Mindy Drapsa, Leiterin der schwedischen Theatergruppe 'Riksteatern Crea' Auch das IVT aus Frankreich (International Visual Théâtre) präsentierte sich wieder mit einem gefeierten Stück auf der Bühne: "Miss or Mister President", nicht in Französischer Gebärdensprache, sondern in International Sign. Eine der beiden Leiterinnen des IVT ist Emmanuelle Laborit, auch bekannt aus dem Film "Jenseits der Stille". Sie nennt den Grund dafür: Es gibt ein EU-Projekt, bei dem fünf Länder kooperieren und im Austausch über ihre Herausforderungen und Probleme stehen, um so das Theater weiter voranzubringen. Gleichzeitig


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