Kontrovers: Der Todesflug von Marienbad: Was geschah an Bord der Turbolet L 410? | Video der Sendung vom 08.06.2022 21:15 Uhr (8.6.2022) mit Untertitel

Illustration: Der Todesflug von Marienbad

Der Todesflug von Marienbad: Was geschah an Bord der Turbolet L 410?

08.06.2022 ∙ Kontrovers ∙ BR
UT
Sendungsbild: kontrovers

Vor genau 50 Jahren, am 8. Juni 1972 entführen zehn Tschechoslowaken in Marienbad ein kleines Flugzeug, um damit in den Westen zu fliehen. Sieben Männer, drei Frauen -  sie sind zwischen 17 und 22 Jahre alt. Sie wollen ein Leben in Freiheit führen und sind bereit, dafür in Deutschland vorübergehend ins Gefängnis zu gehen. Danach wollen sie politisches Asyl beantragen.  Vier Minuten nach dem Start überwältigen die Entführer das Begleitpersonal, ziehen zwei Pistolen und stürmen nach vorn. Doch dann gerät ihr Vorhaben außer Kontrolle. Ein Schuss fällt. Als die Maschine Minuten später auf dem kleinen Flugplatz in Weiden in der Oberpfalz landet, kommt es zu dramatischen Szenen. Polizei ist vor Ort, Schaulustige. Die Tür des Flugzeugs wird aufgerissen. Der Pilot liegt blutüberströmt auf seinem Sitz. Was ist geschehen? Die Staatsanwaltschaft Weiden klagt den Ältesten der Entführer wegen Mordes an. Sie stützt ihre Anklage auf einen Obduktionsbericht aus Weiden. Der beschuldigte Entführer nimmt sich daraufhin in seiner Zelle das Leben. Doch es gibt einen zweiten Obduktionsbericht im Archiv der tschechoslowakischen Geheimpolizei, der erst Jahrzehnte später auftaucht. Und dieser widerspricht dem ersten Bericht aus Weiden. 50 Jahre nach den Ereignissen rekonstruiert Kontrovers die Geschehnisse.


Bild: BR / Anna Hunger