Unter unserem Himmel: Den Wald aufs Feld holen - Agroforst in Bayern | Video der Sendung vom 19.06.2022 19:15 Uhr (19.6.2022) mit Untertitel
Den Wald aufs Feld holen - Agroforst in Bayern
Mit der Modernisierung der Landwirtschaft in den 1950er-Jahren kam eine neue Wirtschaftsweise. Heute gibt es überwiegend Äcker und Weiden, auf denen nur das wächst, was man verkaufen oder verfüttern kann. Abgesehen davon, dass diese Form der Agrarwirtschaft wenig Raum für Tiere bietet, wirkt sie sich auch ungünstig auf den Wasserhaushalt aus und kann zu mehr Trockenheit und Boden-Erosion führen.Hier und da gibt es eine Insel, auf der es aussieht wie früher und es werden wieder mehr. Sepp Braun aus dem oberbayerischen Freising zählt zu den Agroforst-Pionieren und bekommt mittlerweile oft Besuch von jungen Landwirten, die sich Sorgen um die Zukunft machen. Bei Sepp Braun können sie viel über das Zusammenwirken von Ackerbau, Gehölzen und Viehhaltung lernen, denn er hat sich in Theorie und Praxis viel damit befasst.Auch die Familie Frey im unterfränkischen Miltenberg, die seit 1992 ökologisch wirtschaftet, setzt immer mehr auf Agroforst. Sie baut Getreide und Kartoffeln an, auf den Wiesen grasen Mutterkühe mit ihren Kälbern, aber der Betriebsschwerpunkt sind Hühner, die ein 4,5 Hektar großes Agroforst-Gehege bekommen haben. Zudem wurden rund 2.000 Pappeln und Robinien gepflanzt, die das Land vor Wind-Erosion schützen und es mit ihrem Wurzelgeflecht wasserdurchlässiger machen.Dass das nicht nur gut für unser Klima ist, sondern für Landwirte auch rentabel sein kann, zeigt der Film von Gabriele Mooser, in dem noch weitere Agroforst-Projekte vorgestellt werden.
Bild: BR/Dieter Nothhaft