Bayern erleben: Vom Leben im Isartal einst und jetzt | Video der Sendung vom 07.02.2022 21:00 Uhr (7.2.2022) mit Untertitel

Die Isar zählt hierzulande zu den letzten ungezähmten Wildflüssen. Ihre Schönheit und Unberührtheit lockte bereits vor Jahrhunderten den Münchner Adel hinaus ins Grüne und als dann die Isartalbahn 1891 bis ins "bayerische Meran" nach Ebenhausen fuhr, war bald kein Halten mehr: Am Pfingstsonntag 1892 entstiegen 22.000 Menschen der Bahn und fielen über einen Ort her, der gerade einmal 47 Einwohner zählte. Die Bohème entdeckte die Sommerfrische, baute sich rund um Schäftlarn prächtige Villen und badete zur Verwunderung der einheimischen Bauern nackt in der Isar.Aber wie lebt es sich heute in diesem beliebten Naherholungsgebiet vor den Toren Münchens? Auf der Suche nach Antworten begleiten der Schäftlarner Filmemacher Reinhard Kungel und sein Team eine Handvoll Menschen im Isartal. Sie alle sind auf ihr Art eng mit der Natur verbunden, machen sich Gedanken über das, was war, und was noch kommen wird. So erprobt der "Wasserstoff-Visionär" Andreas Seebach die Zukunft des umweltfreundlichen und stromautarken Wohnens. Die beiden Isarranger Fränze Stein und Bernhard März bemühen sich, die Natur des Isartals auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Die Fotografin Ulla Lohmann möchte mit ihrer Kamera die Schönheit der Natur festhalten und Menschen zum Nachdenken anregen. Gymnasiastin Charlotte Geiger ist sowohl in der Friday-for-Future- als auch in der Plants-for-the-Planet-Bewegung aktiv und Lokalhistorikerin Lia Schneider-Stöckl bemüht sich um das kulturelle Erbe ihrer Heimat, die schon vor Jahrhunderten die Menschen magisch anzog.Bleibt zu hoffen, dass das Engagement der Isartaler ebenso nachhaltig wirkt, wie jenes des 1902 gegründeten Isartalvereins: Als einer der ältesten deutschen Bürgerinitiativen zum Schutz der Umwelt ist es ihm zu verdanken, dass die Isar – im Gegensatz zu so vielen Flüssen – bis heute nicht verbaut wurde und ihren urwüchsigen Charakter zumindest in Teilen erhalten konnte.


Bild: BR/Herbert Ebner