Zeuge der Zeit: Hana Malka · Wir haben überlebt | Video der Sendung vom 05.11.2023 21:00 Uhr (5.11.2023) mit Untertitel

Hana Malka · Wir haben überlebt

05.11.2023 ∙ Zeuge der Zeit ∙ ARD alpha
Ab 12

"Ich habe die schönste Kindheit erlebt, die man sich nur vorstellen kann. Wir fuhren Ski, wir spielten Theater - und: Wir kannten keinen Antisemitismus", erzählt die 1923 in der Nähe von Prag geborene Hana Malka. Aber mit dem Einmarsch Hitlers 1939 in Böhmen-Mähren ändert sich alles. Hana Malka ist 16 Jahre alt, als die deutsche Wehrmacht in Böhmen und Mähren einmarschiert. Bis zu diesem Zeitpunkt spielte es in ihrem Leben keine Rolle, dass ihre Mutter Jüdin und ihr Vater Christ ist. "Man lebte einfach zusammen", sagt die in Israel lebende Körpertherapeutin. Als ihre Mutter Irma 1942 auf einer Liste zur Deportation ins Ghetto Theresienstadt steht, entscheidet sich Hana, mit ihr in den Zug zu steigen. Hana Malka selbst bleibt zunächst noch verschont, da sie nach der perfiden Rassenideologie der Nazis als "Halbjüdin" gilt. In Theresienstadt wird sie Zeugin brutalster menschlicher Verbrechen. Menschen sterben an Hunger und Krankheiten, Tausende werden in die Gaskammern von Auschwitz gebracht und dort ermordet. Auch Hana muss ins Vernichtungslager Auschwitz. Aber sie hat Glück im Unglück und wird als „arbeitsfähig“ eingestuft. In einer Munitionsfabrik des Konzentrationslagers Flossenbürg arbeitet die junge Frau in Tag- und Nachtschichten. Immer wieder sind es der Zusammenhalt ihrer Freundinnen und die Solidarität junger Frauen, die ihr Hoffnung schenken. Ihre Mutter Irma überlebt den Holocaust nicht. Hana wird 1945 befreit: "Wir haben überlebt. Es war Glück. Man kann nichts Anderes sagen. In solchen Sachen hat man nur Glück oder nicht."


Bild: br