Mauern der Freiheit: Vierzehnheiligen · Wallfahrtsort im Wandel | Video der Sendung vom 09.10.2023 21:00 Uhr (9.10.2023) mit Untertitel
Vierzehnheiligen · Wallfahrtsort im Wandel
Vierzehnheiligen in Franken - seit knapp 600 Jahren pilgern Gläubige auf den sogenannten heiligen Berg im Obermaintal. Die Dokumentation aus der sechsteiligen Klosterreihe "Mauern der Freiheit" erzählt von den Menschen, die vor und hinter den Kulissen diesen Wallfahrtsort am Leben erhalten - und mit Leben erfüllen. Seit 1839 betreuen Franziskanermönche die Pilgernden, ein kleiner Konvent von zurzeit sieben Männern. Pater Maximilian ist seit 2021 der Leiter des Klosters. Er gibt interessante Einblicke in die Geschichte von Vierzehnheiligen - und in seine Motivation, Mönch zu werden. Er ist lange hin- und hergerissen, ob nicht auch Familie etwas für ihn sein könnte, doch schließlich entscheidet er sich, bei den Franziskanern einzutreten. Franz von Assisi beschäftigt ihn schon als Jugendlichen. Vor allem dessen Demut, Bescheidenheit und Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft faszinieren den jungen Mann. Etwa eine halbe Million Menschen kommen jährlich zur mächtigen Basilika Vierzehnheiligen, die mit ihrem kunstvollen Gnadenaltar ein prächtiges Beispiel des bayerischen Rokoko darstellt. Bis zu 180 Wallfahrergruppen wollen jedes Jahr empfangen und seelsorgerlich betreut werden - die Frage, wie dies trotz fehlenden Nachwuchses auch in Zukunft gelingen kann, ist für Pater Maximilian immer präsent. Denn Vierzehnheiligen ist ein Wallfahrtsort im Wandel. Die Frage nach der Zukunft treibt auch Sr. Regina Pröls um. Das Mutterhaus der St. Franziskusschwestern, dem sie als Kongregationsleiterin vorsteht, liegt unweit des Franziskanerkonvents und der Basilika. Insgesamt kümmert sich Sr. Regina um 126 Schwestern weltweit, denn der Orden hat Dependancen in weiteren deutschen Städten sowie in Peru und Indien. Die St. Franziskusschwestern arbeiten in sozialen und karitativen Einrichtungen. Die meisten kehren ins Mutterhaus zurück, wenn sie aus dem aktiven Berufsleben ausscheiden. Was bedeutet eine Verkleinerung für den Konvent? Wie lässt sich die Gemeinschaft in die Zukunft führen? Und weshalb ist Sr. Regina optimistisch, dass dies gelingen kann? Der Film porträtiert außerdem weitere Menschen, ohne die schon heute der Wallfahrtsbetrieb nicht aufrechterhalten werden könnte: Der Organist und Regionalkantor Georg Hagel öffnet die Türen ins Innere der neu gestalteten Orgel der Basilika. Daniel Reitz erläutert, was er als Kirchenschweizer für Aufgaben hat - ein Beruf, den es nur noch in ganz wenigen deutschen Kirchen überhaupt gibt. Und mit Pater Werner kann eine Fahrzeugsegnung am Tag des heiligen Christophorus miterlebt werden. Trotz aller Ungewissheit, die die Zukunft bringen mag, versuchen die Ordensmänner und -frauen jeden Tag, ihren Glauben nicht nur in der Stille zu leben, sondern aktiv für andere Menschen da zu sein - und damit den Anspruch, Franziskus nachzufolgen, in die Gegenwart zu bringen.
Bild: BR/metafilm-telluxfilm