RESPEKT: Armut und Ausgrenzung | Video der Sendung vom 09.04.2024 08:00 Uhr (9.4.2024) mit Untertitel
Armut und Ausgrenzung
"Kennen Sie jemanden, der arm ist?", fragt Moderatorin Verena Hampl zu Beginn der RESPEKT-Reportage Passanten in München. "Nein" ist fast immer die Antwort. Niemand scheint arme Menschen zu kennen, geschweige denn, selbst arm zu sein. Wissenschaftler wie den Soziologen Werner Fröhlich überrascht das nicht: Arm zu sein, bedeutet fast immer gesellschaftliche Ausgrenzung. Verkürzt ausgedrückt: Wer arm ist, gehört nicht dazu und kann nicht "mitmachen".In der Reportage "Raus bist du – Armut und Ausgrenzung" macht sich Moderatorin Verena Hampl auf die Suche nach armen Menschen. Weil sie selbst niemanden kennt, der arm ist, beginnt diese Suche bei der Münchner Tafel. Beim Verteilen kostenloser Lebensmittel an Bedürftige wird klar: Viele Menschen sind arm, quer durch alle Milieus und Gesellschaftsschichten. Etwa jede und jeder Fünfte in Deutschland ist arm oder gilt als von Armut bedroht, darunter viele alte Menschen, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche.In der Reportage schildern Ehrenamtliche von der Münchner Tafel, welche Menschen zu ihnen kommen und was Armut mit diesen Menschen macht. Moderatorin Verena Hampl porträtiert einige dieser Schicksale: eine ältere Frau, deren Rente nicht reicht, um sich das Leben in München zu leisten; eine jungen Mann, der schon seitdem er ein Kind ist zur Tafel kommt und so seine Familie unterstützt und eine alleinerziehende Mutter, die nicht erkannt werden will aus Angst vor Stigmatisierung.Auch wenn der Sozialstaat in Deutschland und vor allem viele ehrenamtliche Initiativen wie die Münchner Tafel e.V. dafür sorgen, dass auch arme Menschen nicht ins Elend abrutschen, so zeigt die Reportage eines sehr deutlich: Wer arm ist, lebt am Rande der Gesellschaft. Ausgrenzung und Stigmatisierung sind Alltag für arme Menschen. Und das hat gravierende Auswirkungen auf die Gesellschaft und das friedliche Zusammenleben in Deutschland.
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