MDR Wissen: Mit der Energiewende in den Blackout? | Video der Sendung vom 21.02.2021 22:20 Uhr (21.2.2021) mit Untertitel

Mit der Energiewende in den Blackout?

21.02.2021 ∙ MDR Wissen ∙ MDR
Ab 0UT

Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache. Die großen Kraftwerke gehen in den kommenden Jahrzehnten Schritt für Schritt vom Netz und werden durch Solar und Windkraft ersetzt. Doch genau das könnte die Stabilität der Stromversorgung gefährden. Im schlimmsten Falle droht ein Blackout. Die großen Kraftwerke gehen in den kommenden Jahrzehnten Schritt für Schritt vom Netz und werden durch Solar und Windkraft ersetzt. Doch genau das könnte die Stabilität der Stromversorgung gefährden. Im schlimmsten Falle droht ein Blackout. "Wir können nicht bestimmen, wann die Sonne scheint und wann der Wind weht, aber es muss immer genau so viel Strom produziert werden, wie verbraucht wird, erklärt Dr. Konstantin Wiegandt, Physiker und Leiter des algorithmischen Stromhandels beim größten europäischen Anbieter erneuerbarer Energie. Der Film stellt aktuelle Leuchtturmprojekte der Energiewende vor, vom größten Solar- und Batteriepark bis zum zukünftigen Wasserstoffspeicher. Wir begleiten Experten und Forscher bei ihrem Wettlauf gegen die Zeit. "Die Versorgungssicherheit darf nicht gegen die Energiewende ausgespielt werden. Unsere Aufgabe ist es, Techniken zu entwickeln, die beide Kriterien erfüllen." Prof. Joachim Seifert forscht im Combined Energy Lab der TU Dresden an dezentralen Lösungen für die Energiewende. Der sogenannte Zellulare Ansatz soll erneuerbaren Strom und Wärme lokal erzeugen. Etwa in der Lausitz, denn mit dem Kraftwerk Schwarze Pumpe wird hier 2038 für zehntausende Haushalte auch die Fernwärme wegfallen. Hoyerswerda will dabei mit innovativen Lösungen Vorreiter werden für ganz Deutschland und schon jetzt schafft die Energiewende hier neue Arbeitsplätze und innovative Technologien für die Region. Der Film gewährt einen exklusiven und ungewohnten Einblick in den Stand der Transformation der Energieversorgung: von den Speichern, die das Stromnetz stabilisieren sollen über virtuelle Kraftwerke hin zu den Algorithmen, die in der kleinsten Einheit stecken und ihren Strom an der Börse handeln. Deutlich wird: neben Strom und Wärme muss es eine Lösungen geben, die überschüssige Energie aus Sonne und Wind zu binden und langfristig zu speichern. Alle Zeichen stehen auf Wasserstoff, erfahren wir, doch viel Zeit bleibt der Energiewirtschaft nicht, das im großen Stile umzusetzen. Autor Marcel Kolvenbach ist investigativer Journalist und Dokumentarfilmemacher. Mehrere Jahre hat er sich mit dem Angriff auf das Stromnetz durch Hacker beschäftigt. Bei den Recherchen wurde deutlich, dass die Energiewende das Stromnetz destabilisieren kann, dass ein dezentrales, zellulares Netz aber auch neue Stabilität und Sicherheit bieten könnte – gegen Hackerangriffe und Stromausfall.


Bild: Mitteldeutscher Rundfunk
Video verfügbar:
bis 21.02.2026 ∙ 22:20 Uhr