Nah dran: Die Grenzer – 30 Jahre danach | Video der Sendung vom 12.09.2024 22:40 Uhr (12.9.2024) mit Untertitel

Der Wagen des Grenzerkreis Abbenrode ist 2018 ein Teil des Festumzugs in Bad Harzburg

Die Grenzer – 30 Jahre danach

12.09.2024 ∙ Nah dran ∙ MDR-Fernsehen
Ab 0UT
Über zwei dem Betrachter hingestreckten Kinderhänden schwebt das Logo der Sendung nah dran.

Mirko Busch schüttet Kohlen in den großen Grill hinter der alten Kaserne, dem heutigen Pferde- und Freizeitparadies Ziemendorf. Nach und nach treffen die anderen ein, ehemalige DDR-Grenzsoldaten mit ihren Frauen. Die Unteroffiziere von einst treffen sich in Arendsee. Sie schwelgen in Erinnerungen. Über zivile Grenzopfer und deren Vertuschung durch das DDR-Regime wird da kaum gesprochen. Anders ist es beim Grenzerkreis Abbenrode - einem deutsch-deutschen Versöhnungsprojekt mit dem Ziel, Erinnerungen an die politische Willkür der DDR-Regierung zu bewahren. Ein Projekt der ehemaligen Grenzer: Andreas Weihe aus dem Osten, Lothar Engler und Wolfgang Roehl aus Westdeutschland. Das erste Treffen der Männer 2013 war geprägt von gegenseitigem Misstrauen, aber auch von großer Neugier, erzählt Engler. Die Vorurteile haben sie schnell überwunden. Gemeinsam sammeln sie nun Fotos und Dokumente um dieses Kapitel deutsch-deutscher Geschichte aufzuarbeiten. Olivia Hoffmann ist sowohl dem Bundesgrenzschutz auf westlicher Seite als auch den DDR-Grenztruppen bekannt. Zwischen 1982 und 1984 geht die Jugendliche regelmäßig auf dem "vorgelagerten Hoheitsgebiet der DDR" - also mitten auf dem Grenzstreifen - spazieren. Damals wie heute kaum vorstellbar. Die "Grenzverletzerin" wird von den Grenzern auf beiden Seiten misstrauisch beobachtet, fotografiert und auch verfolgt. Ihre Ausflüge enden erst, als sie zu Dieter Hoffmann zieht - einem bundesdeutschen Zöllner, in den sie sich verliebt hat. Seit 35 Jahren sind die beiden inzwischen verheiratet. Eine unglaubliche Liebesgeschichte an der innerdeutschen Grenze.


Bild: Grenzerkreis Abbenrode