Naturfilme: Stadtoasen - Detroit | Video der Sendung vom 28.07.2024 09:30 Uhr (28.7.2024) mit Untertitel

Wo liegen jene grünen Oasen der Betonwüsten, an die sich die Städter in ihrer Freizeit zurückziehen? Welche Plätze suchen sie auf zum Durchatmen, zum Energie auftanken und um einfach mal die Seele baumeln zu lassen? Die fünfteilige Reihe entdeckt die heimlichen Grünen Lungen der Stadt, in denen sich Natur und Mensch gemeinsam die Wildnis zurückerobert haben. Eigene, kleine Paradise, die sich die Städter selbst gestalten können, in denen gegraben, angebaut und ausprobiert wird. Ob brachliegende Grundstücke oder Hinterhöfe - überall in der Stadt lassen sich Orte finden, die einen Hauch von Urlaub in sich tragen und dem Stadtmenschen ein Stück Natur und Freiheit wiederschenken. Wir machen einen Streifzug durch vier Metropolen Europas und reisen nach Detroit in den USA. Dabei lernen wir jene Orte kennen, die für die Städter meist mehr sind als einfache Gärten: Die Stadtoase ist Treffpunkt und Ruhepol, kreativer Raum und Arbeitsplatz - und oft auch der Lebensmittelpunkt der Stadtgärtner. Diese Oasen zeigen wir in Abgrenzung zum umliegenden „Moloch Stadt“: Natur- und Tieraufnahmen verdeutlichen die Vielfältigkeit der Fauna, die hier im Verborgenen ruht. Die Beziehungen der Menschen innerhalb der Stadtgärten von London, Budapest, Paris, Leipzig und Detroit stellen die innere Dramaturgie der Reihe her und kennzeichnen die Lebendigkeit der Stadtoase. Eine echte „Entdeckungs“- Reise. Das ehemalige Fortschrittszentrum Detroit hat aus der Not eine Tugend gemacht. Seit dem Untergang der Autoindustrie stehen viele Häuser und Grundstücke leer, Arbeit gibt es kaum mehr, frische Nahrungsmittel sind häufig Mangelware. Warum also nicht das urbane Ödland für Gemüse- und Obstanbau nutzen? Die Anzahl an urbanen Farmern im Stadtgebiet wächst stetig an. Über 1400 Stadtfarmen gibt es bereits, einige haben überregionale Berühmtheit erlangt. Mark Covington hat aus einer vermüllten Straßenecke zwischen heruntergekommenen Straßenvierteln die „Georgia Street Community“ geschaffen. Die Gartenarbeit bringt die Nachbarn wieder zusammen und lässt ein wenig von jenem Gemeinsinn wieder aufleben, der das Viertel früher ausmachte. Die von Franziskanern gegründete Organisation „Earth Works“ konnte sich sogar zu einem landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb entwickeln, der den Bewohnern Detroits neue Wege in die Zukunft aufzeigt. Ryan und Hannah schmissen kurzentschlossen ihre Bürojobs in Washington, als sie von den Möglichkeiten in Detroit hörten. Die beiden studierten Ökologen beschlossen begeistert, ihr Geld mit dem Anbau und Verkauf von Gemüse zu verdienen. Die vielen unterschiedlichen Stadtfarmen geben Detroit ein einzigartiges, modernes Image. Aus der ehemaligen „Motor-City“ könnte die erste sich selbst versorgende Landwirtschaftsmetropole werden.


Bild: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK