Naturfilme: Lettlands weiße Küste | Video der Sendung vom 09.06.2024 09:30 Uhr (9.6.2024) mit Untertitel
Lettlands weiße Küste
Einmal im Jahr feiern die Letten ihr schönstes Fest - die Mitsommersonnenwende. Es ist der traditionelle Höhepunkt im Alltag aller lettischen Familien. Auch in Kolka, einem kleinen Fischerdorf an der Ostseeküste, haben Dzeneta Marinska und Santa Feldmane eine Woche vor dem Fest alle Hände voll zu tun. Sie sammeln Blumen für die Kränze, die sie tragen werden, bringen Haus und Garten auf Vordermann und bereiten den berühmten Johanniskäse zu. Vor mehr als 50 Jahren wurden beide in Kolka geboren. Sie besuchten dieselbe Klasse, doch später trennten sich ihre Wege. Vor einigen Jahren kehrten sie in ihr Heimatdorf zurück. Was sie bis heute verbindet, ist ihre Zugehörigkeit zur ethnischen Minderheit der Liven. Jahrhunderte lang besiedelten diese Lettlands Küste. Nach dem 2. Weltkrieg wurden es weniger. Heute sind es nur noch 230, die sich zu dieser Minderheit zählen. Die meisten von ihnen leben in der Region am Kap Kolka, einer Landzunge, an der das Wasser der Ostsee auf die Rigaer Bucht trifft. Vor allem im Sommer ein magischer Ort, denn es ist der einzige in Lettland, von wo aus man sowohl den Sonnenaufgang als auch den Sonnenuntergang im Meer beobachten kann. Zur Mittsommersonnenwende ein fantastisches Schauspiel. Dann verbringen die Bewohner Kolkas, und mit ihnen zahlreiche Besucher, die kürzeste Nacht des Jahres in der Natur. An Lettlands weißer Küste. (ARTE 20.06.2020)
Bild: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK