Past Forward: Swipen, Liken, Matchen – war Dating mal einfacher? | Video der Sendung vom 14.02.2024 21:15 Uhr (14.2.2024) mit Untertitel

Swipen, Liken, Matchen – war Dating mal einfacher?

14.02.2024 ∙ Past Forward ∙ MDR
Ab 0UT

Ein Swipe nach rechts = Like, der Wisch nach links geht ins Aus. So zumindest funktioniert die bekannteste Dating-App Tinder. Mehr als 20 solcher Apps und ebenso viele Singlebörsen findet man auf Anhieb im Netz. Sie alle versprechen den schnellen Erfolg bei der Suche nach einer Partnerin, einem Partner. In der neuen Folge des jungen ARD-Geschichtsformates "Past Forward" fragt sich Reporterin Friederike: Ist Dating einfacher geworden - und wie ging das eigentlich ohne Internet? Tatsächlich haben sich mehr als die Hälfte aller Paare in den letzten zwei Jahren übers Internet kennengelernt. Doch das Überangebot an potenziellen Partnern kann auch schnell zur Hürde werden. Spätestens wenn man der Person gegenübersteht, bekommen der Geruch, die Stimme und das Gesagte eine viel größere Bedeutung – und sofort steht die Frage im Raum: Geht´s nicht auch noch besser? Reporterin Rieke kennt die Tücken des Internet-Datings aus eigener Erfahrung, hat schon einige Dating-Apps ausprobiert und ihre Erfahrung waren "durchwachsen”, wie sie selbst sagt.So geht es auch Single-Frau Lisa. Die Ü30-jährige aus Halle fragt sich, warum es als emanzipierte Frau eigentlich so schwer ist, den richtigen Partner zu finden. Gemeinsam mit Lisa macht sich Rieke auf, um für sie ein "Match" zu finden, Speed-Dating inklusive. Zudem will Rieke wissen, ob es ohne Apps und Algorithmen eigentlich tatsächlich schwerer war, jemanden Passendes zu finden. Und welche Möglichkeiten hatten unsere Groß- und Urgroßelterngenerationen, um potenzielle Partner:innen zu treffen? Große Auswirkungen, so findet Rieke heraus, haben die Date-Optionen per Internet in der queeren Szene gebracht; und dennoch ist es für jemanden wie Krankenpfleger Tommy bis heute schwer, überhaupt ein Date zu finden - er lebt auf dem Land und hat zwar vier Pferde, Hund und Katze. Aber interessante und noch dazu interessierte Jungs zu finden - das ist ohne Portale und Apps fast unmöglich. Und es ist auch noch nicht lange her, dass sich Lesben und Schwule in der Bundesrepublik nur heimlich treffen konnten - ganz zu schweigen von der Verfolgung in der NS-Zeit. Die Recherche führt Rieke zu einer Professorin, die Online-Dating erforscht und sagen kann, was uns im Netz anspricht und attraktiv macht - und welche Bilder auf Dating-Plattformen die besten Erfolgschancen haben. Außerdem erfährt sie, wie schon 1968 in Deutschland erste Versuche mit computergesteuerter Partnervermittlung funktioniert haben. Historikerin Kerstin Wolff beantwortet die Frage, welche Rollenmuster sich bis heute hartnäckig gehalten haben und wie sich die auf unser Datingverhalten auswirken.


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