ARD History: Aufstand der Frauen – Frauenschicksale rund um den 17. Juni | Video der Sendung vom 12.06.2023 23:35 Uhr (12.6.2023) mit Untertitel

Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR: auf dem Marktplatz in Halle.

Aufstand der Frauen – Frauenschicksale rund um den 17. Juni

12.06.2023 ∙ ARD History ∙ Das Erste
UT
ARD History | Geschichte im Ersten

Die Dokumentation macht sich auf die Suche nach Frauenschicksalen rund um den 17. Juni 1953. Ausgehend von der ikonografischen Trümmerfrau als Vorbild der neuen "sozialistischen Frau" legt sie die tatsächlichen sozialen Bedingungen für Frauen Anfang der 50er Jahre offen. Viele ihrer Männer sind noch in Kriegsgefangenschaft, die Frauen versorgen ihre Familien allein. 1949 legt die Verfassung der DDR die Gleichberechtigung der Frauen und das Recht auf Arbeit gesetzlich fest, alte Rollenbilder sollen über den Haufen geworfen werden. 1953 arbeiten in der DDR schon über 50 Prozent der Frauen. Sie betreffen die 1952 beschlossenen Maßnahmen des "verstärkten Aufbaus des Sozialismus" in der DDR, wie Normerhöhungen, Zwangskollektivierungen oder die knappe Versorgung genauso wie die Männer. Am 17. Juni 1953 stellen auch Frauen ihre Forderungen, sie steigen auf Tische und halten Reden auf den Demonstrationen. Sie fordern freie Wahlen und Demokratie, bessere Arbeitsbedingungen, die Rücknahme der Normerhöhungen, bessere Versorgung und die Freilassung ihrer gefangenen Familienangehörigen – und sie beteiligen sich auch an den Ausschreitungen. Frauen haben Hoffnungen und träumen von gesellschaftlicher Veränderung. Auch an den eindrücklichen Bildern des Kameramann Albert Ammer vom 17.Juni 1953 in Halle, für die er drei Jahre Haft in DDR Gefängnissen verbüßte, ist eine Frau beteiligt: Jutta-Regina Lau. Aber auch auf der Gegenseite agieren Frauen als Aufseherinnen, Polizistinnen oder SED-Funktionärinnen.


Bild: rbb / Alexander K. Ammer
Video verfügbar:
bis 12.06.2024 ∙ 23:34 Uhr