nachtlinie: Der Brückenbauer | Video der Sendung vom 03.04.2023 23:30 Uhr (3.4.2023) mit Untertitel

Joe Chialo in der "nachtlinie".

"Afrika ist nicht irgendwo, sondern es ist unser Nachbarkontinent. Militärisch ist Russland sehr präsent und China baut massiv die Infrastrukturen aus. Ich glaube, wir in Europa müssen wach werden und erkennen, dass es partnerschaftliche Chancen gibt. Mein Wunsch ist, die Brücke zwischen Afrika und Europa zu schlagen", sagt Joe Chialo. Er bezeichnet sich selbst als "Afropäer mit tansanischen Wurzeln".Aber Joe Chialo brennt nicht nur für mehr Zusammenarbeit zwischen den Kontinenten. Auch in anderen Bereichen wandert er zwischen unterschiedlichen Welten. Nach seinem Abitur an einer Klosterschule absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker in Nürnberg. Inspiriert dazu hat ihn sein Ziehvater, ein Salesianerpater. Er hat Joe Chialo auf der Klosterschule nicht nur christliche Werte beigebracht, sondern auch ganz praktische Ratschläge mit auf den Weg gegeben: "Der Schlüssel gegen Rassismus ist Erfolg. Stell Dir vor, Du wärst in Deutschland als Schwarzer nicht in der Lage dich selbst zu ernähren. Wenn du in Deutschland nicht aus Dir selbst heraus etwas schaffst, wirst du untergehen.", zitiert Chialo den Pater.Später studierte Joe Chialo Geschichte und Politik, machte eine Ausbildung zum TV-Producer und wurde ein erfolgreicher Musikmanager unter anderen für die Kelly Family oder Álvaro Soler.Dass Joe Chialo heute als Politiker in Erscheinung tritt, begründet er selbst mit der Prägung durch seinen Vater. Dieser hatte Chialo beigebracht, für die Dinge zu kämpfen, die für eine Gesellschaft wichtig sind. "Der Kampf geht weiter“ waren die letzten Worte, die Joe Chialo von seinem Vater kurz vor dessen Tod gesagt bekam. Sein Vater hat die Befreiungsbewegung gegen die portugiesischen Kolonialherren in Mozambique unterstützt und repräsentierte später als Diplomat das kleine Land Tansania in Deutschland, China und Japan.Mit Andreas Bönte spricht Joe Chialo in der "nachtlinie" unter anderem über seine Entschlossenheit, für Großes und Gutes zu kämpfen.


Bild: BR/Michael Maylandt