7 Gipfel Bayerns: Die Dammersfeldkuppe und der Schneeberg | Video der Sendung vom 15.04.2022 20:15 Uhr (15.4.2022) mit Untertitel
Die Dammersfeldkuppe und der Schneeberg
Den Schneeberg in Oberfranken und die Dammersfeldkuppe in Unterfranken trennen 143 Kilometer Luftlinie. Trotzdem haben sie eine Reihe von überraschenden Gemeinsamkeiten: Die beiden Berge haben ihren Ursprung im Vulkanismus der Vorzeit. Beide Gipfel prägt eine Geschichte als Militärberg. Und an beiden Bergen ist die Natur in weiten Teilen sich selbst überlassen geblieben – mit beeindruckenden Folgen. Höher als der Kreuzberg, aber gesperrt Die Dammersfeldkuppe in der Rhön ist 928 Meter hoch und damit der höchste Berg Unterfrankens – nicht der viel bekanntere Kreuzberg, den die meisten als den höchsten Gipfel ansehen. In der Rhön, einem langgezogenen Gebirge mit faszinierenden Laubwäldern, Felsblockhalden und Basaltseen, von der UNESCO zum Biosphärenreservat gekürt, dominiert die Gestalt der "Kuppe“. Sanfte Hänge, kegelförmige Einzelberge und Hochplateaus haben sich vor Jahrmillionen aus den Erosionsruinen feuerspeiender Vulkane entwickelt. Davon zeugen heute gewaltige Basaltblockhalden, eine Urlandschaft mit eiszeitlicher Flora und Fauna. Und mittendrin die Dammersfeldkuppe. Von weit her reiste man früher zum Wandern und Skifahren an die Dammersfeldkuppe, dann übernahm das Militär den Berg. Die Dammersfeldkuppe ist noch immer militärisches Sperrgebiet, das zum Truppenübungsplatz Wildflecken der Bundeswehr gehört. Sie ist seit mehr als 80 Jahren gesperrt wegen des Schießbetriebs und der weit gestreuten Blindgängermunition. Hier hat sich für Tiere und Pflanzen ein Rückzugsraum entwickelt: ein einzigartiges und überraschendes Biotop. Noch immer ist die Dammersfeldkuppe Sperrgebiet, doch für diesen Film konnte der Gipfel nach mehr als 30 Jahren erstmals wieder erklommen werden – mit einem grandiosen Weitblick. Oberfrankens höchster Gipfel Gut hundert Kilometer weiter östlich liegt inmitten des hufeisenförmig angeordneten Fichtelgebirges der Schneeberg an der Grenze zwischen Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien. Er ist mit 1.051 Metern Oberfrankens höchster Gipfel, unverkennbar wegen des wuchtigen Antennenturms aus Zeiten des Kalten Krieges. Aus dem Grün des Fichtelgebirges ragen imposante Felstürme hervor – die verwitterten Relikte des früheren Vulkangebirges. Wegen seiner geologischen Besonderheit bestimmte lange der Bergbau das Leben am Schneeberg, neben Granit wurden Eisen, Gold, Zinn und Silber, aber auch Bergkristall und sogar Uran abgebaut. Militärische Vergangenheit Auf den Gipfel führte bis in die 1930er-Jahre ein Wegenetz, dann begann die Zeit als "verbotener Berg“. Die US-Army baute am Gipfel eine Abhöranlage mit dem Zweck, den Ostblock auszuhorchen. Mit der Ankunft der Bundeswehr bekam der Gipfel seine unverwechselbare Landmarke: den wuchtigen Abhörturm. Heute ist der Schneeberg vor allem ein Berg der Ruhe für Mensch, Tier und Pflanzen.Den beiden entfernt verwandten Gipfeln nähert sich Filmautor Florian Huber über Menschen, die deren Einzigartigkeiten besonders gut kennen: An der Dammersfeldkuppe begleitet das Filmteam Amelie Nöth und
Bild: BR / Tangram Film International